Der Obersteirische Jugendprojektfonds – 17. Antragsrunde

Der Obersteirische Jugendprojektfonds (OJPF) findet heuer bereits zum 17. Mal statt.

 

Hinter dem obersteirischen Jugendprojektfonds verbirgt sich eine Möglichkeit seine eigenen Projektideen zu verwirklichen. Das besondere daran ist, dass den Jugendlichen keine Projekte aufgezwungen werden. Vorgegeben sind nur Rahmenthemen, die unsere ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus behandelt. Innerhalb dieser Rahmenthemen wiederum, können sich die Jugendlichen frei bewegen. Sie bekommen dabei eine doppelte Unterstützung: Einerseits finanziell, 2/3 der Projektkosten werden gefördert. Andererseits fachlich, die ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus organisiert eine begleitende Workshopreihe mit 2 halbtägigen Workshops. Diese innovative Form der Projektunterstützung findet heuer bereits zum 17. Mal statt. Das ist einerseits ein Zeichen für den Bedarf an dieser Form der Unterstützung. Andererseits wäre eine solch lange Projektdauer ohne unsere langjährigen Förderer nicht möglich. Der Obersteirische Jugendprojektfonds wird unterstützt von der Stadtgemeinde Bruck an der Mur, dem Sozialressort des Landes Steiermark und den Sozialhilfeverbänden Bruck/ Mürzzuschlag und Leoben. Dafür möchten wir uns recht herzlich bedanken!!!

Projektarbeit ist übrigens ein wichtiger Teil des Schullebens. Der Unterrichtserlass zur Projektarbeit regelt, dass Projektarbeit in allen Unterrichtsgegenständen stattfinden soll. Auf Issuu finden Sie den Grundsatzerlass zur Projektarbeit, genau so wie Tipps und Tricks zur Umsetzung.

8 Projektgruppen

So ist es auch möglich, dass heuer insgesamt 8 Projektgruppen aus den Bezirken Leoben und Bruck-Mürzzuschlag am Projekt teilnehmen.

Die 8 Projektgruppen stammen aus den Gemeinden Mürzzuschlag, Kindberg, Bruck an der Mur, Leoben und Eisenerz und sind somit auch geografisch sehr gleichmäßig über die beiden Bezirke verteilt. Der Bogen der Projekte spannt sich dabei von Literaturworkshops über Musical, Erinnerungsprojekten bis hin zur Erstellung von Videos und Ausstellungen. So erarbeitet die BHAK Mürzzuschlag ein neues Musikvideo zum Song „Imagine“ von John Lennon. Dabei spielen die SchülerInnen selbst am Klavier, performen das Lied und drehen ein Musikvideo mit künsterlischem Hintergrund. Am BORG Kindberg wird anhand des Musicals „Die Fledermaus“ das Wien des 19. Jahrhunderts mit jenem des 21. Jahrhunderts verglichen.

Die Handelsschule Bruck/ Mur stellt das oft diskutierte Kopftuch in das Zentrum ihres Tuns. Mit Hilfe eines Videos soll kreativ dargestellt werden, dass es nicht darum geht, ob eine Frau ein Kopftuch trägt oder nicht, sondern dass es um die Persönlichkeit eines Menschen geht.

Aus Leoben machen die beiden Gymnasien mit. Das neue Gymnasium in Leoben hat die Menschenrechte aus Sicht der Jugendlichen behandelt und daraus eine Ausstellung konzipiert.

Das alte Gymnasium in Leoben behandelt zwei historische Themen. Eine Gruppe recherchiert Personen, die in die Schule gegangen sind und dem Naziregime zum Opfer gefallen sind. Diesen Personen soll eine Gedenktafel in der Schule gewidmet, sowie ein symbolischer Stolperstein verlegt werden. Die zweite Gruppe beschäftigt sich mit dem Bosnienkrieg und wird dazu ZeitzeugInneninterviews durchführen.

Die NMS und die PTS Eisenerz organisieren auch heuer wieder den Lebensmarsch auf den Präbichl. Der Lebensmarsch ist eine Gedenkveranstaltung an den Todesmarsch über den Präbichl, bei dem im April 1945 zahlreiche Juden auf ihrem Marsch ins KZ Mauthausen ermordet wurden.

Die BHAK Eisenerz erarbeitet mit dem Kabarettisten Rudi Schöller eigene Texte zum Thema „Solidarität, Migration, Integration Europas“. Die erarbeiteten Texte werden danach als Sketches vor öffentlichem Publikum aufgeführt.

Begleitende Workshopreihe

Trotz dieser vielen unterschiedlichen Themen haben alle Projekte eines gemeinsam: Man muss sich mit Projektarbeit auskennen und seine Projekte auch bewerben können. Genau darauf zielte heuer die begleitende Workshopreihe ab, die von der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus organisiert wurde. Im ersten Workshop brachte Eva Kleinferchner von blueLab den Jugendlichen die Basics der Projektarbeit näher. Die Projekte wurden unter der Anleitung der Expertin durchgeplant. Welche Arbeitspakete haben wir? Wer übernimmt welches Arbeitspaket? Wie viel Zeit brauchen wir für die Umsetzung? Welche Ressourcen brauchen wir und was sind unsere Meilensteine, die wichtigsten Punkte, die erledigt werden müssen? Diese und andere Fragen wurden von den Projektteams erarbeitet, was zu viel mehr Klarheit im Ablauf ihrer Projekte führte. Die zentrale Aussage zum Workshop, der sich alle Projektgruppen anschlossen, war: „Wie soll man ein Projekt durchführen, wenn man nicht weiß was man machen muss und was die Ziele sind“? Durch den Workshop von Eva Kleinferchner wurden diese Fragen gelöst und die Jugendgruppen haben nun einen konkreten Plan, wie sie vorgehen werden. Eine Nachlese zum ersten Workshop finden Sie auf Facebook.

 

Fast genauso wichtig, wie sein Projekt zu planen, ist es auch, sein Projekt vermarkten zu können. Aus diesem Grund fand am 26.2.2019 der zweite begleitende Workshop zum Thema „Marketing“ statt. „Warum nimmt eine Firma mehrere 100.000€ für ein Video in die Hand, das dann jeder gratis auf youtube sehen kann?“, war eine seiner Fragen. Anschließend wurden noch alte und neue Werbespots analysiert. Der Unterschied, wie ein und dasselbe Produkt unterschiedlich beworben wird, verblüffte die Jugendlichen sichtlich. Anschließend ging es daran, ein eigenes Produkt zu vermarkten. Dabei wurde sowohl ein Pressetext verfasst, wie auch social media bedient. Besonders bei social media hat man bemerkt, dass es die Lebenswelt der Jugendlichen trifft. „Es ist erstaunlich wie viel Kreativität und Inhalt ihr in 15 Minuten auf euren Kanal zusammengebracht habt“, war Jörg Kapeller voll des Lobes für die Jugendlichen. „Überlegt euch, wie viel man dann in einer Woche mit einem Budget von 500€ machen könnte!“, so Kapeller weiter. Einen kurzen Rückblick gibt es auch auf unserer Instagram Seite.

Auch das Feedback der Jugendlichen fällt sehr positiv aus. Die Projektgruppen haben also in den beiden Halbtagen einiges für ihre zukünftigen Projektarbeiten mitnehmen können. Somit steht einer erfolgreichen Projektarbeit nichts mehr im Wege.

Der dritte Teil des OJPF ist eine Abschlusspräsentation. Diese wird am 1.7.2019 in Mürzzuschlag stattfinden. In dieser Abschlusspräsentation erhalten die Jugendlichen einen würdigen Rahmen, ihre Projekte zu präsentieren.

Mehr Infos zum Obersteirischen Jugendprojektfonds finden Sie auf unserer Homepage, oder bei Christoph Hochmüller unter 0664/20 61 975, bzw. christoph.hochmueller@argejugend.at

 

Mag. Christoph Hochmüller