Niemand soll abseits stehen – Dialogtour mit LR Vollath in der Südsteiermark

 Polytechnische Leibnitz:  „Vielfalt ist das NORMALE, welches uns verbindet“

Die achte Etappe der Dialogtour von Frau Landesrätin Bettina Vollath führte sie in die Polytechnische Schule Leibnitz, wo sie von den SchülerInnen herzlich in Empfang genommen wurde. Im Dialog mit den engagierten Jugendlichen stand sofort die Charta des Zusammenlebens in Vielfalt im Mittelpunkt. Eine Steiermark, in der man gerne leben würde – wie könnte die aussehen? Die Landesrätin betonte in der Diskussion mit den SchülerInnen die Wichtigkeit des Umgangs miteinander, in einer starken Gesellschaft, in der niemand abseits steht. Das Ziel: eine Steiermark ohne Ausgrenzung, mit Chancengleichheit und Zusammenhalt. Eine Steiermark, in der die Menschen miteinander reden, und nicht über einander. Eine Steiermark, in der man sich mit Vielfalt beschäftigt und die individuelle Zusammensetzung der Gesellschaft wahrnimmt. Denn: Wir können uns nicht alle lieben, aber wir sollen versuchen, besser miteinander umzugehen. Auch für Bürgermeister Helmut Leitenberger ist der Mensch als individuelle Persönlichkeit im Mittelpunkt, der sich in Leibnitz wohlfühlen sollte.

Auf genau diese gesellschaftliche Vielfalt gehen auch die Jugendlichen der Polytechnischen Schule ein: In beeindruckender Weise stellten die engagierten SchülerInnen ihre vielfältigen Produkte zur Jugendwanderausstellung vor.

Immer nur Friseurin oder Automechaniker? Vielfalt in Lehrberufen

Um die Vielfalt an Lehrberufen in der Steiermark plastisch darzustellen, gestalteten die SchülerInnen der Polytechnischen Schule Leibnitz einen Baum der Vielfalt. In diesem finden sich mehr als 200 Lehrberufe wider. Wie einer der Schüler, Marcel, treffend feststellte: „Wenn man an eine Lehre denkt, so fallen einem immer nur an die 10 gängigen Lehrberufe ein.“ Diese Skulptur ist somit eine gut gelungene Ausdrucksform, um die Lehrberufsvielfalt in der Steiermark auf anschauliche Weise darzustellen und die Perspektiven und verschiedenen Entscheidungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Welche Erwartungen haben Leibnitzer Wirtschaftsbetriebe an zukünftige Lehrlinge?

Sind Lehrlinge mit Piercings oder Tattoos erwünscht? Werden Frauen in Männerberufen bevorzugt? Sind die Noten im Abschlusszeugnis wichtig? Kurzum: Nach welchen Kriterien wählt ein Firmenchef seine zukünftigen MitarbeiterInnen aus? Diese und mehr Fragen und Antworten werden im Dialog mit regionalen Unternehmen in einem Video dokumentiert. Die Ergebnisse werden in die Jugendwanderausstellung integriert.

Wenn die Mode Vielfalt trifft …

… dann kommt das Poly Leibnitz ins Spiel. „Wir haben mit dem Klischee gebrochen, dass nur superdünne Models am Laufsteg sein können, bei uns gingen die durchschnittlichen Jugendlichen.“ Nicht nur bei den Models der Polytechnischen Schule zeigt sich Vielfalt, sondern diese wird auch in den Materialien, Designs und Farben repräsentiert.

LR Vollath bekam viele Fragen zu ihrer Person

LR Vollath freute sich über viele Fragen zu ihrer Person

HLW Deutschlandsberg – Sprache schafft Wirklichkeiten

Die neunte Etappe der Dialogtour von Landesrätin Bettina Vollath fand in der HLW Deutschlandsberg statt, in der die SchülerInnen die Landesrätin bereits mit sehr viel Spannung erwarteten. Auch Herr Direktor Mag. Dr. Bruno Jöbstl freute sich über den Besuch aus Graz. Es entbrannte sogleich eine spannende Diskussion und Fragerunde. Vorurteile gegenüber „Fremden“, gängige Geschlechterklischees und Genderaspekte in der Sprache standen im Mittelpunkt des Dialogs. „Was halten Sie von der Regelung der Universität Leipzig, einen Professor mit Herr Professorin anzusprechen?“, fragte Julia, eine der SchülerInnen. So eine Regelung könne zwar nur ein Puzzleteil sein, um über die Sprache ein Bewusstsein für gesellschaftliche Realitäten zu entwickeln, ist aber ein kreativer und witziger Ansatz, so Bettina Vollath.

Auch in der Diskussion mit den SchülerInnen der HLW Deutschlandsberg ging die Landesrätin auf die Notwendigkeit eines respektvollen Umgangs miteinander ein, denn es ist schwierig, wenn man Menschen keine Chance gibt.

Eine spannende Diskussione bei hitzigen Temperaturen

Eine spannende Diskussione bei hitzigen Temperaturen

Vielfalt im Spiegel der eigenen Familiengeschichten

Die SchülerInnen der HLW Deutschlandsberg entwickelten auf der Grundlage der Charta des Zusammenlebens in Vielfalt viele Stammbäume, welche ihre eigenen Familiengeschichten widerspiegeln. Dabei bedienten sich die SchülerInnen kreativer Bilder wie zum Beispiel einer Pusteblume oder eines Moleküls. Manchen gelang es sogar, ihre Familiengeschichte bis ins 18. Jahrhundert nachzuverfolgen. Durch die intensive Beschäftigung mit der eigenen Geschichte erfuhren die Jugendlichen auch einiges von ihren Familien, was ihnen bisher noch nicht bewusst war. Vielfalt zeigte sich in den Herkunftsländern, in den Familienstrukturen, in den unterschiedlichen Begabungen der einzelnen Familienmitglieder, der Altersstruktur und der Berufe und Ausbildungen. Kurzum: ein gelungener Abschluss der Dialogtour der Landesrätin Bettina Vollath!

M.M.