Betriebsratsobmann Josef Gritz von der VOEST-Alpine Donawitz veranstaltete die vierte Präsentation des Buches „Die Eisenstraße 1938 bis 1945“ im CCD-Veranstaltungscenter unmittelbar neben den Donawitzer Hochöfen. Der Veranstaltungsort verfügt über Symbolkraft: Viele Widerstandskämpfer der Partisanengruppe Leoben-Donawitz – wie etwa Max Muchitsch, Silvester Heider oder Sepp Filz – waren Hüttenarbeiter, die trotz drakonischster Strafandrohungen den Mut hatten, Nein zum Gleichschritt mit den Nazis zu sagen. Auf der anderen Seite herrschten in der Hütte Donawitz extreme Formen des NS-Terrors: vom äußerst gewaltbereiten Werkschutz bis zur Zwangsarbeit von Kriegsgefangenen.
Leoben feierte den Führergeburtstag am 20.4.1941
Josef Gritz zeigte anhand eines Filmdokumentes vom 20.4.1941, mit welch hoher Beteiligung der Geburtstag Adolf Hitlers in Leoben zelebriert wurde. Tausende Menschen hatten sich damals auf dem Leobner Adolf-Hitler-Platz (Hauptplatz) eingefunden, um in Anwesenheit des Gauleiters den „Führergeburtstag“ zu feiern. Die Inszenierung von Massen an Hitlerjungen, BDM-Mädchen, SA-Männern, Soldaten und anderen Uniformträgern vermittelten ein beklemmendes Gefühl von der Organisationsstärke und der erzielten Breitenwirkung der NS-Propaganda. Das historische Filmdokument bot somit einen guten Anknüpfungspunkt zum Thema „Widerstand gegen das NS-Regime“ im Bezirk Leoben. Die drei Herausgeber präsentierten den mutigen Widerstandskampf der Partisanengruppe Leoben-Donawitz, den Todesmarsch der ungarischen Jüdinnen und Juden, die sehr bald „erledigte“ Entnazifizierung nach 1945 und die sozialwissenschaftlichen Erkenntnisse zum „menschlichen Handeln unter Zwangsbedingungen“. 70 Gäste waren der Einladung von Josef Gritz am 25.2.2013 gefolgt, um Einblicke in die polarisierte Zeitgeschichte rund um die Hütte Donawitz zu gewinnen.
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Hier die Fotostrecke der Präsentationen in Leoben und Eisenerz.