Presseinformation der Stadt Bruck an der Mur und der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus
Gedenkwanderung am 13.10.2023, 9h30, vom Santler-Umkehrplatz in der Gemeinde Oberaich (Bushaltestelle Utschgraben-Forstwaldstraße) zum Hochanger Schutzhaus
„Unsere Demokratie braucht politische Bildung und Bürger*innenbeteiligung!
Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Bruck an der Mur die überparteiliche ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus mit der Erneuerung des Koloman-Wallisch-Gedenkweges beauftragt,“ resümierte die Brucker Vizebürgermeisterin Silke Reitbauer-Rieger die Grundidee für den erneuerten Koloman-Wallisch-Gedenkweg, der vom Brucker Rathaus über Oberaich bis zum Hochanger-Schutzhaus auf 12 Tafeln die Geschichte des Februar 1934 erzählt. Am 13.10.2023 nahmen demokratiepolitisch interessierte Bürger*innen aller Generationen an der „Koloman Wallisch-Gedenkwanderung“ vom Santler-Umkehrplatz in Oberaich bis zum Hochanger-Schutzhaus teil, um die aktuellen Herausforderungen unserer Demokratie vor der Folie des Februar 1934 zu reflektieren.
„Vielfache Krisen, der Verlust von Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei zu vielen Bürger*innen und die Koketterie mit autoritären Regierungsformen tragen bei zur Erosion unserer Demokratie,“ brachte Prof. DDr. Werner Anzenberger, Historiker und Finanzstadtrat der Stadt Bruck an der Mur, einige Bedrohungen auf den Punkt.
„Wir können all diese Erosionsprozesse bagatellisieren oder ignorieren, doch lehrt uns die Geschichte des 20. Jahrhunderts, dass Demokratien im Widerstreit mit Diktaturen sich nicht automatisch durchsetzen,“ so Anzenberger mit Hinweis auf den Untergang der Ersten Republik wie auch der Weimarer Republik. Zwar habe
die Zweite Republik alle Herausforderungen weit besser gelöst als die Erste, doch dürfe die Demokratie nicht als „Selbstläufer für alle Zeiten“ missverstanden werden, sondern als beharrlich zu trainierende demokratische Kultur, so Anzenberger.
„Dieses Ziel setzt politische Bildung mit innovativen Formaten voraus, um die Bürger*innen mit Argumentationskraft und Engagement für die Demokratie zu gewinnen,“ unterstrich Mag. Christian Ehetreiber, GF-Obmann der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus das zentrale Anliegen des Projektes. Der Koloman-Wallisch-Weg bietet ein innovatives Dialogforum in freier Natur, um aktuelle demokratiepolitische Fragen vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund zu reflektieren. Diese dialogischen Reflexionen eröffnen Handlungsspielräume für die Weiterentwicklung unserer Demokratie, sie befähigen zum politischen Handeln, ermuntern zu Zivilcourage und zur Mitgestaltung.
Vier steirische Jugendgruppen der BAfEP Bruck an der Mur, der BHAK Eisenerz, der Musikschule Trofaiach und der HLW Schrödinger Graz begaben sich mit Begleitung ihrer LehrerInnen auf die zeitgeschichtliche Spurensuche nach dem Februar 1934 in der Obersteiermark. Die AGKW (Arbeitsgemeinschaft Koloman Wallisch)
initiierte den ersten Koloman-Wallisch-Weg im Jahr 2004.
Der Koloman-Wallisch-Gedenkweg kann mit Rucksack und Bergschuhen erwandert werden. Zudem erlaubt der Webspace https://www.generationendialog-steiermark.at/orte/koloman-wallisch-gedenkweg-2/ die virtuelle Nutzung des Gedenkweges von jedem PC oder Smartphones aus.
Nähere Informationen:
Stadt Bruck an der Mur: Mag. Christian Mayer, 0664 – 8240-973 oder 03862 – 890 DW 2800
ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus (Projektträger); Mag. Christian Ehetreiber, 0664/311 49 54
Unter folgendem Link finden Sie ab 13.10.2023, 13:00 Uhr Fotos der Wanderung: https://www.dropbox.com/sh/us12xhlx9sr7oo6/AAAZvm_I6BhBJ08nZn9SVL1ga?dl=0