Christian Ehetreiber: In memoriam Hannes Körbler. Herzensfreund (31.10.1962 bis 2.8.2022)

„Mogst a Fisherman´s Friend?“

Wir lernten einander bei einer Arbeitssitzung beim damaligen Präsidenten des Landesschulrates für Steiermark, Hans Stadler, im Jahr 1996 kennen. Mit Laptop bewaffnet und fein gekleidet begrüßte er uns in selten gewordener Höflichkeit, bot Kaffee, Wasser und Fisherman´s Friends an. „Die san a wengerl schorf“, vermerkte Hannes in der Vorausahnung, dass sich niemand davon abhalten ließ, ein Zuckerl zu probieren. Der erste prickelnde Pfefferminzgeschmack entwickelte sich alsbald zu einer Schärfe, die das Gefühl vermittelte, der Mund und der Hals stünden in Flammen. „San scho´ a bisserl schorf, oder?“, fragte Hannes mit verschmitztem Lächeln. Von dieser ersten Begegnung an empfanden Hannes und ich füreinander Sympathie, spürten eine Wellenlänge für humorvolle Kommunikation, die uns über den Weg gemeinsamer Projekte in der Jugend- und Bildungsarbeit, zahlreicher Wandertouren und den Besuch kultureller Veranstaltungen zu einer 26 Jahre währenden Herzensfreundschaft führte. Das steirische „Gangerl“ war unser Wappentier!

Hannes Körbler: 31.10.1962 bis 2.8.2022

Hannes, der feinsinnige Gentleman mit Herzenswärme

Hannes war eine vielseitige Persönlichkeit mit vielen Talenten, vor allem jedoch mit einer unerschütterlichen menschenfreundlichen, dem Anderen respektvoll, höflich und wertschätzend begegnenden Grundhaltung. Diese herzliche Einstellung lebte Hannes in all seinen beruflichen Rollen wie auch in seinem Privatleben selbstläufig vor. Sein feiner Kommunikationsstil war nicht das Ergebnis von weit verbreiteter, oberflächlicher Psychotechnik mit antrainiertem Pseudolächeln, sondern entsprang seiner immer spürbaren Herzenswärme, seiner Natürlichkeit und seinem echten Interesse am Gesprächspartner wie auch am jeweiligen Thema. Selbst wenn ihm einmal zum Grummeln und Granteln zumute war, vermochte er es dennoch, Respekt, Höflichkeit und Wertschätzung ins Gespräch einzuflechten, was eine seltene Kunst ist.

Rollenvielfalt stärkte seine menschenfreundliche Haltung

Ganz besonders beeindruckte mich mein Freund Hannes dadurch, dass er in all seinen Berufsrollen dieselbe menschenfreundliche und herzliche Persönlichkeit geblieben ist, sich von der jeweiligen Rolle im Charakter nicht verbiegen oder gar brechen ließ. Seine mit Gestaltungsmacht ausgestatteten Rollen verführten ihn nie zu einer Metamorphose zum „Mister Wichtig“, der nach oben buckelt, nach unten tritt und nur die eigene Karriere um jeden Preis im Sinn hat. Ganz im Gegenteil: Hannes engagierte sich unermüdlich für die Sache und für jene Menschen und Einrichtungen, welche die Zukunft des jeweiligen Arbeitsfeldes und der damit verbundenen Menschen gemeinsam ein wenig besser gestalten wollten, was ihm in einigen Kooperationen gut gelungen ist.

Hannes: ein Herzensfreund mit vielseitigen Talenten

Mein Herzensfreund Hannes begegnete mir zeitlebens in vielen Rollen: ob als erfahrener Projektmanager, „bunter Hund“, feinsinniger Kunst-, Musik- und Literaturliebhaber, meisterhafter Fotograf, sinnlicher Genießer, guter Zuhörer, Helfer in der Not, liebenswerter Rebell, Gentleman mit Stil oder in seinen sportlichen Rollen als tollkühner Paragleiter, eleganter Schifahrer oder eben als mutiger Bergfreund. Unsere Freundschaft verfügte über viele Schichten der Vertrautheit, die vom wechselseitigen Verstehen, vom Aufeinander-Verlassen-Können und vom Füreinander-Einstehen herrührt. Unser beider engster Freundeskreis schätzte jene feinen Charaktereigenschaften, welche die gelebte Menschlichkeit, die Ehrlichkeit, den aufrechten Gang und die Gabe zur heiteren Selbstironie zum persönlichen Programm erhoben. In den Worten des ebenfalls unvergessenen Willi Resetarits gehören Hannes und seine wirklichen Freunde zu jenen, „die an das Gute im Menschen glauben, es aber nicht immer zur Gänze verkörpern“. Wie oft haben wir diesen selbstironischen Satz des Dr. Kurt Ostbahn mit Heiterkeit zitiert?

Gesetze und Regeln für, nicht gegen Bürger*innen auslegen!

Hannes gehörte zu jener seltenen Species in der Verwaltung, die den Gesetzesrahmen und die überbordenden bürokratischen Regeln zugunsten der Bürger*innen und nicht gegen die Bürger*innen zur Anwendung brachte, dabei aber stets darauf achtete, dass rechtskonformes Handeln gegeben war. Diese Haltung rührte gewiss von seiner menschenfreundlichen Herzlichkeit wie auch von seinen vielfältigen Tätigkeiten in unterschiedlichen Branchen: von der Arbeit als Pflichtschullehrer über die Mitarbeit als Referent im Landesschulrat für Steiermark, als Geschäftsführer des Vereins PASCH, als Landesstellenleiter des Renner Institutes Steiermark, als Referent bei Frau Landesrätin Bettina Vollath, danach in der Abteilung für Bildung und Gesellschaft des Landes Steiermark und zuletzt im Referat für Flüchtlingsangelegenheiten des Landes Steiermark. Zudem engagierte sich Hannes auch in der SPÖ Graz und arbeitete nebenberuflich als selbstständiger Trainer in der Erwachsenenbildung.

Gemeinsame Projekte als Hochgenuss

Die vielfältigen Rollen und Arbeitsbereiche verfeinerten das ohnehin vielseitige kommunikative Repertoire meines Freundes Hannes und statteten ihn mit einem praxisaffinen Erfahrungsschatz im Projektmanagement aus. Gemeinsame Planungen von Tagungen, Seminaren und Projekten waren mit Hannes stets ein Hochgenuss an freiem, kreativem Denken, geprägt vom Erproben neuer Wege, von Humor und Freude an der Arbeit. So durfte ich mit Hannes u. a. für unsere ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus die „Südsteirische Jugendprojektinitiative“ und die Fachtagung „Faire Schule = Schule ohne Gewalt“ entwickeln und realisieren. Unsere gemeinsamen Seminare, Tagungen und Workshops erlebten wir trotz der damit verbundenen Arbeit immer als Freude, Genuss und Produktionsstätte für ebenso amüsante wie lehrreiche Anekdoten und Geschichten.

Sonnenseiten und Rabenschwärze

Die sonnigen Charakterzüge meines Freundes Hannes verfügten leider auch über eine trübe Kehrseite: die wiederkehrende Rabenschwärze der Depression, die ihm bisweilen den Frohsinn raubte, ihn manchmal zum Lebensüberdruss verführte. Sein unverwechselbares Lächeln verwandelte sich dann in eine steinerne Mimik, deren Gestimmtheit nur jene nachempfinden können, die selbst schon ähnliche Erfahrungen mit hartnäckigen Verwerfungen der eigenen Gestimmtheit, der persönlichen Empfindungswelt, gemacht hatten.

Doch Hannes´ engeres Netzwerk an echten Freundinnen und Freunden schaffte es durch Zuhören, empathische Gespräche und „schlichtes Dasein für den Freund“, die Lebensgeister unseres Hannes Schritt für Schritt immer wieder zu erwecken und sein Lächeln ins Gesicht zurückzuzaubern. Wir Freundinnen und Freunde freuten uns am allermeisten, wenn er nach seinen Wanderungen durch die Täler der Rabenschwärze anrief und fragte: „Gehen wir in die Gösser auf ein Gulasch und auf ein, nein auf zwei Krügerl Bier?“ Was unserem Herzensfreund in düsteren Stunden Zuspruch und Halt gab, schmiedete unsere Verbundenheit mit Hannes zur besonders wertvollen Freundschaft, die von Treue und Balance geprägt war. Hannes war – ebenso wie wir Freundinnen und Freunde – ein echter Schlechtwetterfreund, der sich dadurch auszeichnete, bei Gegenwind, Kälte, Hitze, Hagel und Gewitter durch Dick und Dünn gemeinsam zu gehen. Wir standen einander in jeder noch so kniffligen Lage nach besten Kräften bei, wechselseitig! Das gehörte zum Allerfeinsten meiner, unserer Herzensfreundschaft mit dem lieben Hannes.

Das Heilmittel Bergwandern: auf der TAC 2003 entdeckt

Im Herbst 2003 befand sich Hannes in einer tiefen seelischen Krise. Ich konnte ihn nach längerem Gespräch bei einem Krügerl Bier mit einem Zirberl vom „Heilmittel Bergwandern“ überzeugen, zumindest überreden. Wir wanderten an einem Oktobertag im Jahr 2003 bei Kaiserwetter mit dunkelblauem Himmel und mit Wolkenmeer im Tal vom Polster auf die Vordernberger Griesmauer und auf die TAC-Spitze bei Eisenerz. Das gletscherartig funkelnde Wolkenmeer im Tal, der dunkelblaue Himmel über uns, die Gamserl und Murmeltiere, die Alpenblumen und die Einkehr auf eine deftige Brettljaus´n ließen Hannes Herz buchstäblich höher schlagen, vertrieben die Rabenschwärze zumindest für einige Stunden. Hannes verspürte offenkundig, dass das Wandern in den Bergen, die persönliche Gestimmtheit aufzuhellen vermag, den verengten Tunnelblick durch den – vom nie erreichbaren Horizont begrenzten – Panoramablick erweitern kann. Alle Sinne ließen sich verführen zum Schauen, Hören, Riechen, Fühlen, Staunen und Genießen. Die Aus- und Tiefblicke, die Perspektiven, die Geräusche, die Düfte, das stets trinkbare Gebirgswasser und die vielen Farben in den Bergen lassen einen nämlich kaum verharren in nachtschwarzer Stimmung. Der Zauber der Berge öffnet unsere Sinne, ist Labsal für verschütt gegangene Emotionen, fördert unser Naturgemäßes zutage. Hannes fühlte sich nach der ersten TAC-Tour nach längerer Zeit erstmals wieder wohl, zeigte sich beeindruckt von der Ablenkungskraft der auf alle Sinne einwirkenden Gebirgslandschaft. Noch oft sollten die Berge den lieben Hannes aus den seelischen Leidenstiefen herausführen.

Über 40 Touren vom Schöckl über das Rennfeld zum Hochschwab

Die erste gemeinsame Bergtour motivierte uns beide, die Wanderschuhe wieder öfter zu schnüren, um die heimische Bergwelt zu erkunden. In meinem Tourenbuch sind über 40 Bergpartien mit Hannes und unserer illustren Freundesrunde verzeichnet. Sanfte Wanderungen auf den Schöckl, das Rennfeld oder den Hochlantsch finden sich ebenso wie einige anspruchsvolle Bergpartien wie u. a. unsere dreitägige Hochschwab-Tour, der Pfaffenstein-Klettersteig, oder der Grete-Klinger-Steig über die Vordernberger Mauer.

Die rassige Kombination aus Wandern und Fliegen

Hannes verfügte über Mut! In unvergesslicher Erinnerung bleiben jene Wanderungen, bei denen Hannes seinen Paragleitschirm mitnahm und sich in seiner ihm eigenen Mixtur aus Seelenruhe, Mut und äolischen Fähigkeiten wie ein Adler in die Lüfte erhob. Hannes las den Wind und die Wolkenformationen wie ein Buch, zog daraus Schlussfolgerungen für die Einschätzung von Risiken. Einmal startete Hannes im oberen Drittel der sehr steilen Polsterrinne. Ich hielt seinen Schirm so lange vorsichtig fest, bis Hannes mir zurief: „Jetzt bitte loslassen, lieber Chris!“ In Sekundenschnelle zog der resche Aufwind den lieben Hannes himmelwärts. Wenige Minuten danach sah ich nur noch einen bunten Punkt, hunderte Meter über mir! Ein anderes Mal startete Hannes bei böigem Wind direkt vom Gipfel des Hochturm. Als ich ihm nach schwierigem Start zurief, wie denn die Windverhältnisse seien, rief er seelenruhig zu mir in die Tiefe: „Ziemlich katastrophal, lieber Chris!“ Doch nach rund 20 Minuten erhielt ich zum Glück schon den beruhigenden Anruf: „Gut gelandet am Präbichl, danke Chris für deine Tragehilfe des Schirmes!“

Erwähnt sei noch der extreme Bewerb des „Dolomitenmannes“, bei dem Hannes einen wagemutigen Flug mit dem Paragleiter hinlegte und sein Team in die Wertung brachte, obwohl bzw. weil er beim Landeanflug beinahe in einen Fichtenwipfel krachte. Mit leuchtenden Augen erzählte er uns oft, dass er beim Landemanöver den Baumwipfel wie ein Fußballer wegkicken musste. Unsere Freundesrunde war stets überaus begeistert von Hannes´ akrobatischen Flugkünsten.

Unter dem Stichwort „kontrollierter Startabbruch“ – so die Diktion unseres Hannes – bei der Mödlinger Hütte wäre der Flug beinahe zum final exit geraten. Windgott Äolus war erstmals nicht auf Hannes Seite, was eine fürchterliche Brez´n zur Folge hatte. Blutige Knie, blutige Ellenbogen, dazu ein veritabler Schock. Doch die Schutzengel standen verlässlich auf seiner Seite, sodass diese Episode gerade noch glimpflich für unseren Hannes ausgegangen ist.

Von der TAC 2003 zu zweimal Schöckl 2022: Die Zukunftstouren blieben unvollendet!

Unsere erste Wanderung führte uns im Herbst 2003 auf die TAC. Unsere beiden letzten Wanderungen machten wir einerseits als Auftakt ins Neue Jahr am 2. Jänner 2022 auf den Schöckl, dann nochmals am 28. Mai 2022! Wir gingen jeweils eine genussvolle Plateaurunde am Grazer Hausberg mit Einkehr beim Michael Weixler im Stubenberghaus. Wir sprachen über alsbaldige Wanderungen mit unserer gesamten Freundesrunde. Doch dazu sollte es leider nicht mehr kommen. Unsere geplanten Touren für die Zukunft blieben leider unvollendet!

Der oftmalige Kampf um die Gesundheit

Der liebe Hannes war ein mutiger Naturbursch´, der sich einigen gewagten Herausforderungen beim Paragleiten wie auch beim Bergsteigen stellte, sich dabei an seine Leistungsgrenzen begab. Seine Gesundheit war ihm zeitlebens leider nie geschenkt, er musste sie sich nach Unfällen und Krankheit immer wieder hart und mit bewundernswerter Geduld erkämpfen. Zweimal war der Admonter Kalbling der Schauplatz für den Kampf um die Gesundheit: Der „kontrollierte Startabbruch“ – so des Hannes schlagzeilenverdächtige Spontaneinschätzung nach seiner fürchterlichen Brez´n mit dem Gleitschirm bei der Mödlingerhütte – hatte nicht nur blutige Knie und Ellenbogen zur Folge. Hüttenwirt Hannes wollte in bester Absicht unserem Hannes Kühlung mit einer Murmeltier-Fettsalbe auf den offenen Wunden verschaffen, entgegen seiner Bergfreunde Warnung! Ich sehe heute noch beide Hannes beim vorsichtigen und behutsamen Auftragen der Salbe auf die blutigen Knie, unseren Hannes mit seinem gewohnt „coolen Profiblick“ in unsere Richtung dozierend: „Burschen, die Murmeltierfettsalbe ist richtig gut kühlend! Das tut gut!“ Wenige Minuten danach verstummte des Hannes Frohsinn, begleitet von einer kreidebleichen Gesichtsfarbe. Auf meine Rückfrage, ob es ihm wohl gut gehe, antwortete er: „Die Salbe brennt, als hätte ich Superbenzin auf die offenen Wunden bekommen, das mit dem Feuerzeug noch entzündet wurde!“ Das Problem bestand darin, dass die Salbe kaum wegzubekommen war von den blutenden Wunden und wir Freunde des Hannes das oberflächliche Wundbrennen nur durch inwändiges Brennen mittels Zirbengeist virtuell neutralisieren konnten. Nicht genug an Malaise: Einige Tage nach diesem Abenteuer entwickelte sich das entzündliche Geschehen der Wunden zu einer heftigen Blutvergiftung.

Admonter Kalbling: vom „kontrollierten Startabbruch“ zum rasenden Ruhepuls

Die zweite brenzlige Situation am Admonter Kalbling betraf sein Herz und wog noch schwerer: Wir waren erst rund eine halbe Stunde gipfelwärts unterwegs, als ein Freund unserer Runde rief: „Der Hannes kann nimmer weiter, es geht ihm sehr schlecht!“ Sofort eilten wir zu ihm, gaben ihm zu trinken und begleiteten ihn zur Klinke-Hütte, wo ich seinen Ruhepuls mehrmals maß. Die Werte bewegten sich immer zwischen 108 und 120 Schlägen pro Minute. Hannes erzählte mir, dass ihm diese Pulswerte jenseits von 100 Schlägen seit einigen Wochen Sorge bereiten. Als um seine Gesundheit besorgter Freund vermittelte ich dem Hannes am nächsten Tag einen Termin zum lieben Freund und Kardiologen Prof. Dr. Martin Schuhmacher, der mittels Herzoperation unseren Hannes vor dem baldigen Tod bewahren konnte. Bereits wenige Monate später waren wir mit Hannes schon wieder in den Bergen unterwegs.

Hannes meisterte die wildesten Startbedingungen mit seinem Gleitschirm. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass er bei Graden in der Weststeiermark unglücklich in einem Loch der ihm bestens vertrauten Landewiese umknickte. Bei diesem unglücklichen Zwischenfall zog er sich einen höchst komplizierten Bruch des Sprunggelenkes zu mit mehrmonatigem Krankenstand, Reha und mit jahrelangen akuten Schmerzen. Unser beider Freund Heribert Haring, der Jahre zuvor einen ähnlichen Unfall erlitten hatte, konnte den lieben Hannes bestens unterstützen und ihn – unter Einbezug der Fachärzte des UKH Graz – mit guten Gesprächen auf dem Weg zu jener Operation begleiten, die unseren Hannes zu Schmerzfreiheit und Wohlbefinden zurückbrachte. Kurzum: Die Gesundheit wurde unserem lieben Hannes zeitlebens nie geschenkt. Er musste sie immer wieder aufs Neue mit Schmerz, Leid, Beharrlichkeit und Ausdauer erkämpfen.

Beim Abschiedsfest von unserem lieben Freund Hannes würdigten die Freundinnen und Freunde seine Zuversicht, seine Geduld und seinen Einsatz, um seine schwere Lungenkrankheit in den Griff zu bekommen, was ihm trotz der positiven Entwicklungen bis zum Juni 2022 leider nicht mehr vergönnt war. Welch´ bittere Ironie des Schicksals!

Eine zusammengeschweißte Freundesrunde

Über die Jahre hinweg entstand eine gut zusammengeschweißte, dennoch lose Freundesrunde rund um den lieben Hannes. Wir alle haben unseren Freund überaus geschätzt, haben unzählige humorvolle Anekdoten, prickelnde Berg- und Flugabenteuer und schöne Kultur- und Naturerlebnisse mit ihm genossen. Dieses von uns allen im Wanderschritt, im gemeinsamen Tun und in schönen Gesprächen erschaffene Patchwork an Geschichten werden wir sicher nie vergessen! Wir werden uns die besten Geschichten, die heitersten Anekdoten und Schwänke auf Berghütten immer wieder erzählen, stets im virtuellen Dialog mit Hannes, unserem unvergessenen Herzensfreund!

Ich kann mich an keinen einzigen Moment erinnern, in dem unser Herzensfreund je herablassend, demütigend oder widerlich gegenüber anderen Menschen gewesen ist. Seine Feinsinnigkeit und seine Sensibilität im Umgang mit Menschen, mit Tieren und mit der Natur bleiben das Gardemaß gelebter Mitmenschlichkeit, bleiben uns allen ein Vorbild, diese echte Tugend aller Mitmenschlichkeit nie zu verlassen, sondern diesen Weg in Erinnerung an Hannes weiterhin zu beschreiten, dabei erzählend unseren Freund lebendig halten.

In ewiger Verbundenheit!

Dein

Christian