Klimakatastrophe – JETZT ist es Zeit, zu HANDELN!

Jüngster Sachstandsbericht des Weltklimarats liefert alarmierende Erkenntnisse. Wir fassen diese zusammen und geben 5 praktische Anregungen zu Handlungsspielräumen.

 

Hitze, Dürren und Überschwemmungen – das passiert, wenn wir nichts ändern

Das Ziel des Parier Klimaabkommens, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, könnte bald verfehlt sein. Mit seinem kürzlich erschienen 6.Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) der Vereinten Nationen steuert die Welt schneller als bis dato angenommen auf ein Überschreiten dieser kritischen Marke zu. So könnte die 1,5 Grad-Grenze bereits in den 2030er Jahren fallen und bei Fortsetzen der aktuellen globalen Entwicklungen beziehungsweise „wenn wir nichts ändern“ bis 2100 bei 3 Grad und mehr liegen. Düsteres Fazit: verheerende Dürren, die Austrocknung weitläufiger Gebiete und eine Häufung von Waldbränden vor allem in der Mittelmeerregion aufgrund der Hitze. Hinzu kommen Überschwemmungen infolge der Eisschmelze Grönlands, der Arktis sowie der Berggletscher. Allein durch Erhitzung der Atmosphäre um 3 bis 4 Grad und der damit verbundenen Eisschmelze sind Anstiege des Meeresspiegels auf bis zu einem Meter zu erwarten. Ein Großteil der Erde wäre nicht mehr bewohnbar. Was erschwerend hinzukommt: viele dieser desaströsen Auswirkungen der Klimakatastrophe sind kaum bis gar nicht mehr rückgängig zu machen. Was wir tun können und müssen ist, eine katastrophale Entwicklung  möglichst zu minimieren. Dass wir Menschen einen bedeutenden Einfluss auf die Umwelt nehmen und etwas zum positiven verändern können steht jedenfalls fest – sind es doch auch wir, die wir für den Klimawandel maßgeblich verantwortlich sind.

 

Was können und müssen wir JETZT tun?

„Ich allein kann eh nix ändern, das müssen schon die Politik und die Wirtschaft“ – diese und ähnliche Sätze hören wir allzu oft in Gesprächen über individuelle und kollektive Handlungsspielräume im Kampf gegen die Klimakatastrophe. Selbstverständlich ist es richtig, dass ein rasches Entscheiden und Handeln von politischen EntscheidungsträgerInnen unabdingbar ist und dass die Wirtschaft eine große Rolle spielt. Nichts desto trotz kann und muss auch jede/r einzelne von uns etwas tun – im alltäglichen Lebe als Konsument/in, Bildungsarbeiter/in, Aktivist/in, Familienmitglied oder schlichtweg als verantwortungsbewusste/r Bürger/in. Folgende 5 Handlungsanleitungen, die jede/r von uns einfach, rasch und ab sofort umsetzen kann, seien nützliche und wertvolle Anregungen:

 

1.Meinen eigenen CO2-Ausstoß reduzieren

Wie sieht mein typischer Tagesablauf aus und wobei verbrauche ich CO2? Mit der Beantwortung dieser Frage kannst du leicht herausfinden, in welchen deiner Alltagsaktivitäten Einsparungspotential für CO2 liegt. Nimm dir zumindest 3 Lebensbereiche vor, für die sich am besten und leichtesten Alternativen finden und CO2 reduzieren lassen. Ein Beispiel: das Fahrrad anstelle des Autos für den Weg zur Arbeit benützen.

 

  1. Meine Mobilität – Fahrrad, Bus und Bahn statt Auto

Mobilität spielt eine wesentliche Rolle im Zusammenhang mit dem Verbrauch von fossilen Brennstoffen. Am „saubersten“, nachhaltigsten und gesündesten ist Individualverkehr mit dem Fahrrad, wobei auch öffentliche Verkehrsmittel einen ökologischen Vorteil gegenüber dem Privat-PKW bieten. Ein Tipp: mach dir eine Wochenübersicht mit den üblichen Wegen, die du beruflich oder privat zurücklegst und auf welche Weise du diese zurücklegst. Versuche für zumindest einen Monat, so viele Wege wie möglich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlich anstelle mit Privat-PKW zu bewältigen und beurteile dann, welche Vorteile sich neben den ökologischen sonst noch für dein Leben ergeben haben. Ein paar Beispiele: Fitness, neue Bekanntschaften und Stauvermeidung.

 

  1. Meine Ernährung – reduzierter Fleischkonsum

Bei Viehzucht und Fleischproduktionen wird um ein Vielfaches mehr CO2 ausgestoßen als bei Anbau und Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel. Darüber hinaus gehen Massentierhaltung und industrielle Fleischproduktion oftmals mit Tierleid, niedriger Nahrungsmittelqualität und der Zerstörung von landwirtschaftlich nutzbaren Flächen einher. Wenn nun jede/r fleischessende Mensch auf der Welt seinen Fleischkonsum um 1/3 pro Woche reduziert ist viel gewonnen! Probier´ den neuen Speiseplan für dich aus – es lohnt sich ökologisch wie auch gesundheitlich.

 

  1. Das Beste liegt so nah´- regionale Produkte

Konsumgüter aus allen Teilen der Welt legen naturgemäß weite Wegstrecken zurück, wodurch wiederum Energie verbraucht wird. Hier ist ein Umdenken gefragt: was brauche ich für ein gutes Leben oder wo bekomme ich es her? Nimm´ dir einmal 15 Minuten Zeit, um deine wichtigsten Konsumgüter, wie etwa Kleidung, technische Geräte oder Nahrungsmittel, grob aufzulisten. Stell dir dazu zwei Fragen:  1. Welche oder wie viele dieser Konsumgüter brauche ich, um ein glückliches Leben zu führen? 2. Welche der Konsumgüter, die aus fernen Teilen der Welt stammen, werden auch in meiner näheren Umgebung produziert? Vielleicht ergibt diese Auseinandersetzung eine Reduktion von Konsumgütern, die du eigentlich gar nicht brauchst sowie ein regionaleres Konsumverhalten, das das Klima schont, regionale Arbeitsplätze sichert und dir eine hohe Qualität von Produkten bringt – weil das Beste oft näher liegt als gedacht.

 

  1. Klimaschutzvorbild sein – Wissen erwerben und weitergeben

Ein paar Minuten Internetrecherche genügen und man findet eine Vielzahl an tagesaktuellen, seriösen und gut aufbereiten Informationen zum Klimaschutz. Dieser Informationskonsum ist wichtig, um grundlegendes Wissen zu diesem Thema, das eines der brisantesten und wichtigsten unserer Zeit darstellt, aufbauen und weitergeben zu können. Genau in diesem Aufbau und in der Weitergabe von Wissen liegt ein wesentlicher Beitrag zur positiven Veränderung auf gesamtgesellschaftlicher Ebene. Denn nur wer um die ernsthafte Bedrohung dieser Klimakatastrophe weiß, wird den dringenden Handlungsbedarf erkennen und selbst aktiv werden.

Unser diesbezüglicher Appell: informier dich, informier dein Umfeld und sei´ selbst Klimaschutzvorbild! JETZT ist die beste Zeit dazu. JETZT ist es Zeit, zu HANDELN!

Text: Martina Weixler

Bilder: pixabay

 

Wissenswertes – Link-Tipps:

 

IPCC-Bericht: Gebrauchsanweisung für die Klimakrise – news.ORF.at

 

Schlimm bis schlimmer: Fünf Szenarien der Erderwärmung – news.ORF.at

 

Folgen des Klimawandels | Klimapolitik (europa.eu)

 

History – Klimakrise und der Kampf dagegen – ORF-TVthek