„Einzigartig und doch eins“
Judenburger Jugend setzt regenbogenbuntes Zeichen für Gleichberechtigung und Toleranz

Am Anfang stand ein Akt des Vandalismus, der Erniedrigung und Beschimpfung, der Homo- und Transphobie. Am Ende ein hoffnungsträchtiges Zeichen für Respekt gegenüber allen Liebens- und Lebensformen sowie für ein Miteinander in regenbogenbunter Vielfalt.

„Einzigartig und doch eins“ – so der Titel der kreativen Gestaltungsaktion im Rahmen des Projektes „Menschenrechte und Demokratie als gelebte Alltagskultur“, das die Stadtgemeinde Judenburg gemeinsam mit sämtlichen Judenburger Schulen sowie mit der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus umsetzte. Ausgangspunkt der Projektidee war das Beschmieren eines Schulgebäudes mit homo- und transphoben Beschimpfungen gegenüber eines transsexuellen Schülers. Seine Mitschüler/innen fanden dies nicht in Ordnung und wollten ein Zeichen setzen – durch das gemeinsame Schaffen eines Bildes, das schließlich in mehrere Bilder aufgeteilt und an alle projektbeteiligten Schulen verteilt werden sollte. Die Idee stammt von der 19-jährigen Linda Stiegmaier, Schülerin der 5 BK der BHAK Judenburg. Gemeinsam mit ihren Mitschüler/innen und Lehrer/innen lud sie Kinder und Jugendliche aus sämtlichen Judenburger Schulen zu einem farbenfrohen Maltag.

Ziel der regenbogenbunten Aktion sollte es sein, die Jugend für die Themen Vorurteile und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität zu sensibilisieren und ein starkes Zeichen für Gleichberechtigung, Vielfalt und Toleranz zu setzen. „Jeder von uns ist einzigartig, genau so wie er ist! Das verbindet uns alle miteinander“, so der einhellige Tenor der rund 20 mitgestaltenden Kinder und Jugendlichen, die aus den Judenburger Schulen zum Maltag erschienen: aus der VS Judenburg Stadt, VS Judenburg Lindfeld und ASO Judenburg, aus der NMS Judenburg Lindfeld, der PTS, dem BG/BRG, der BHAK/BHAS und Bafep Judenburg. Zum krönenden Abschluss des Projektes luden die Gestalter/innen am 22.01.2020 in den Vortragssaal der BHAK/BHAS Judenburg – zur Verteilung der einzelnen Bilder-Teile an alle projektbeteiligten Schulen. Neben einer eindrucksvollen Vorstellung des Projektes wurde von der projektbetreuenden Lehrerin, Evelyn Leissenberger, auch die Geschichte vom Regenbogenbär „Liebe ist Liebe“ verlesen. Die Kindergeschichte über die spielerische Vermittlung der normalen und natürlichen Vielfalt an „Lieb-hab-Formen“ in unserer Gesellschaft wurde von der Schülerin Antonia Djak (Klasse 3S, BHAK Judenburg) geschrieben und von ihrer Klassenkollegin Blerina Bytyqi illustriert. Die feierliche Veranstaltung, die von BHAK-Direktorin Sonja Hofer eröffnet wurde, verzeichnete Gäste aus Politik, Bildungsbereich und Regionalmedien – darunter auch der Judenburger Bürgermeister Hannes Dolleschall. Im Rahmen des Projektabschlusses konnte neben dem sehenswerten Kunstobjekt, der berührenden Geschichte sowie dem erfolgreichen Projektverlauf vor allem eines bewundert und gefeiert werden: der Ideenreichtum, das Engagement sowie die Hoffnung und Zuversicht der Judenburger Jugend für ein respektvolles und gleichberechtigtes Miteinander in regenbogenbunter Vielfalt.

 

Nähere Informationen zum Projekt findet ihr hier:

Bericht in der Kleinen Zeitung Murtal vom 22.01.2020