Social Media: Bootcamp für jugendliche Jihadist_innen?!

Ein 15-jähriger Jugendlicher wird wegen der Verteilung von IS Progaganda zu 20 Monaten Haft verurteilt. Drei Österreichische Mädchen (15, 16 und 19) geben syrischen Kriegern Eheversprechen und werden in Haft genommen, bevor sie ihre geplante Reise nach Syrien antreten können. Ein 17-jähriger Heimkehrer bekennt sich zu seinen Taten. Aktuell wird ein 12-jähriger verdächtigt, Komplize von dem mutmaßlichen 17-jährigen Terrorverdächtigen in Wien zu sein. Die Jugendlichen, die sich für den Jihad entscheiden, scheinen immer noch jünger. Doch wieso entscheiden sich jungen Menschen für Terror und den heiligen Krieg?

Das Internet als Rekrutierungsmedium

Der Ort der Vereinnahmung von Jugendlichen zu extremistischen Zwecken ist in den meisten Fällen das Internet – das bestätigt Philipp Ikrath (14.01.2017, Kleine Zeitung). Auf Youtube und anderen Social Media Kanälen findet man etliche Videos und Fotos, in denen der Jihad bzw. die islamistische Propaganda verherrlicht wird. Die sozialen Medien werden dabei gezielt genutzt, ein überaus positives Bild des IS/Jihad zu zeichnen. Man meint, sich im Urlaub oder in einem Videospiel wieder zu finden. Viele Jugendliche erhalten durch diese Community jenen Zuspruch und sozialen Zusammenhalt, den sie bis dato vermissten. Sie erhalten durch das Beitreten einen Sinn in ihrem Leben. Wie gelingt es uns, dass Jugendliche sich nicht von den Bildern einnehmen lassen?

Medienkompetenz als Präventionsmaßnahme

Der kompetente Umgang mit medialen Inhalten ist ein Schlüsselbereich in der Präventionsarbeit. Aufgrund des aufkommenden politischen wie religiösen Fundamtalismus sowie Extremismus, egal ob „rechts“, „links“ oder religiös motiviert, hat die ARGE Jugend eine neue Workshopreihe „Im Internet nach dem Rechten sehen“ entwickelt. Dabei findet eine Sensibilisierung für diese Themenbereiche statt. Der Workshop definiert sein Selbstverständnis als Lern- und Bildungsprojekt der Demokratiebildung. Durch einen inhaltlichen Schwerpunkt zum Bereich Extremismus werden die Teilnehmer_innen für diese Themenbereiche sensibilisiert. Die Arbeit erfolgt zum einen in Kooperation mit IT-Expert_innen, PolitikreferentInnen und mit Fachleuten der Exekutive (z.B. mit den Präventionsbeamt_innen der Exekutive in der Steiermark). Zum anderen kommen dabei innovative Formen der Recherche und des realen und virtuellen Dialoges zur Anwendung, sodass die Ergebnisse der gemeinsamen Reflexionen auch wiederum via Internet und Social Media zugänglich und nutzbar gemacht werden können.

Aus der Workshopreihe können auch einzelne Module gebucht werden. Für weitere Informationen können Sie sich jederzeit unter folgenden Kontakten melden:

margarita.kastanara@argejugend.at, 0664 1851274

christoph.unterberger@argejugend.at, 0664 2451602

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

https://www.bpb.de/politik/extremismus/islamismus/193521/salafistische-radikalisierung-und-was-man-dagegen-tun-kann

http://www.gewaltinfo.at/uploads/pdf/themen/extremismus-definitionen.pdf

http://www.gewaltinfo.at/themen/2015_04/religioes-begruendeter-extremismus.php

http://www.bpb.de/politik/extremismus/islamismus/39439/dschihadismus

http://www.ufuq.de/

https://www.familienberatung.gv.at/beratungsstelleextremismus

B.S., M.K., C.U.