Netzwerk – Gemeinsam die Welt verändern

„Nach unserer Überzeugung gibt es kein größeres und wirksameres Mittel zu wechselseitiger Bildung als das Zusammenarbeiten.“ (J.W. von Goethe)

Ein weiteres Jahr reger Austausch ging zu Ende!

Nun sind sie da, die Sommerferien! Ein ereignisreiches Schuljahr ist für die „Wir sind Graz 2.0“-Schulen vorüber. 14 Schulen, 28 Klassen, 56 Austauschtage, 22 Elternveranstaltungen,… mit diesen Zahlen lassen sich die Aktivitäten des Netzwerkes am besten beschreiben. Während der Austauschtage, die auf unterschiedlichste Weise stattfanden (gegenseitige Schulbesuche, Stadtrundgänge, Ausstellungsbesuche…), spannten die Kinder ein großes unsichtbares Netz über Graz.

Hinausschauen über den Tellerrand

„Dadurch bekommen sie ein größeres Bild ihrer Stadt. Ein Stadtteil wird kennengelernt, der vorher nicht bekannt war“, erläutert Hannes Amesbauer, Lehrer der VS St. Veit, dessen Partnerschule VS Karl Morre etwa eine Stunde entfernt liegt. Alexandra Kolly von der VS Ferdinandeum meint: „Sie schnuppern ein wenig in den Schulalltag der Partnerklasse und können ihren Schulalltag im Gegenzug stolz präsentieren“. Auch Barbara Pirker, Lehrerin an der VS Triester, ist vom Erfolg des Projektes überzeugt. „Wir sind Graz 2.0“ ist ihres Erachtens ein Gewinn für die Schulpartnerschaft, für das Leben in der Stadt Graz und in erster Linie für die Kinder. Sie empfindet die Auseinandersetzung der SchülerInnen mit sich und ihrem Bezirk sowie das ‚Kennenlernen einer anderen Welt‘ sehr bereichernd: „Der Austausch mit der Partnerschule ist ein ‚Hinausschauen über den Tellerrand‘. […] Ich denke doch, dass Ängste abgebaut werden und ein gemeinsames Miteinander durch das Projekt gestärkt wird.“ Entdecken und entdecken lassen, ein Geben und Nehmen in einem erfolgreichen Austausch. Und einig sind sich dabei alle: Die Kinder lernen neue Menschen kennen und knüpfen Freundschaften in neuen bislang unbekannten Stadtteilen von Graz. Networking schon im Volksschulalter!

Netzwerke fördern Kreativität und Innovation

Nicht nur die Kinder vernetzten sich während ihrer Weltreisen innerhalb der steirischen Landeshauptstadt. Auch die Eltern profitierten im Rahmen der „Wir sind Graz 2.0“-Bildungsreihe von spannenden Vorträgen und Diskussionen. „Die Elternabende werden an unserer Schule mit großem Interesse aufgenommen“, freut sich Barbara Pirker. Ebenso gelang es den hoch engagierten LehrerInnen und DirektorInnen, schulübergreifend neue „Verbindungen zu schaffen und in Kommunikation zu kommen“, wie Rudolf Zdrahal, Direktor der VS Viktor Kaplan, erklärt. Anfang Juni fand das letzte Netzwerktreffen des Jahres statt. Die 14 Schulteams, die während des Jahres paarweise zusammenarbeiteten, kamen nun zum dritten Mal zusammen. Auf diese Weise bekamen sie nicht nur einen „Einblick in andere Realitäten“, sondern auch „viele neue Impulse“ für die künftige Projektarbeit, ist Rudolf Zdrahal der Überzeugung. Durch die „guten Gespräche und den Austausch“ vor Ort entwickelten die LehrerInnen schon wieder mögliche Ideen für das kommende Schuljahr. Derselben Meinung ist Hannes Amesbauer, der das Netzwerk als Inspiration betrachtet: „Ich hole mir sehr gerne im Netzwerk Anregungen für meine Arbeit. Interessant sind speziell die unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die man im Austausch kennenlernen und erleben kann.“ „Die Umsetzung des Projektthemas „Wir sind Graz 2.0“ bietet vielfältige Möglichkeiten, die je nach Neigung und Interesse der Projektpartner sehr unterschiedlich, aber offensichtlich in allen Fällen mit großem Engagement getragen wurden“, bemerkt Alexandra Kolly, die die entstandenen Kontakte und die konstruktive Zusammenarbeit mit den neuen KollegInnen als Bereicherung empfindet. Barbara Pirker ist schon seit Beginn dabei und kennt die Entwicklung des Projektes: „Mittlerweile kennen sich schon sehr viele KollegInnen untereinander und wir freuen uns auf die Treffen. Man tauscht sich aus und erfährt von den laufenden Aktivitäten. Wir werden von euch (Anm.: ARGE Jugend) wirklich tatkräftig unterstützt, was sehr geschätzt wird.“

Das Netzwerk wächst weiter

„Im Netzwerk lässt sich die Dimension bzw. die Gesamtheit von ‚Wir sind Graz 2.0‘ gut erkennen“, erklärt Hannes Amesbauer. Von dem Reichtum an Möglichkeiten und der Begeisterung der Schulteams über das erfolgreiche Schuljahr konnte sich auch Frau Mag. Roswitha Müller vom Integrationsreferat der Stadt Graz überzeugen. Durch die Unterstützung der zuständigen Fachleute der Abteilung für Bildung und Integration der Stadt Graz kann erst ein solches Projekt zur kulturellen Diversität verwirklicht werden.

Auch kommenden Herbst startet die ARGE Jugend mit allen PartnerInnen in eine neue Runde des Projektes. Und so darf sich das gesamte „Wir sind Graz 2.0“-Netzwerk – sowohl real als auch virtuell – wieder über viele neue Ideen freuen, die unser aller Horizont erweitern, uns einen Einblick in andere Realitäten bieten und helfen, unser gemeinsames Ziel umzusetzen: Vielfalt zu erleben und als Mehrwert zu betrachten.

V.A.

Barbara Pirker, Lehrerin an der VS Triester

Alexandra Kolly, Lehrerin an der VS Ferdinandeum

Hannes Amesbauer, Lehrer an der VS St. Veit

Rudolf Zdrahal, Direktor der VS Viktor Kaplan

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Frau Mag.a Roswitha Müller und GF Christian Ehetreiber eröffnen das dritte Netzwerktreffen.

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Der Saal im Institut Primawera ist bis auf den letzten Platz gefüllt. LehrerInnen und DirektorInnen aller 14 “Wir sind Graz 2.0”-Schulen sind vertreten.

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Die hoch engagierten “Wir sind Graz 2.0”-Teams präsentieren stolz ihre Jahresthemen zu kultureller Vielfalt.

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In entspannter Atmosphäre bewunderten die Teams die liebevoll gestalteten Produkte der Kinder: Bücher, Märchen, Collagen…