Weltreisen in Graz

Was ist Graz?

Romanische, slawische, magyarische und germanische Einflüsse prägen Graz schon seit vielen hundert Jahren. Die Spuren führen bis ins 6. Jahrhundert zurück. Vielfalt der Kulturen ist also eine Tradition und definiert die Stadt. Nicht unbegründet wurde sie 2001 zur ersten Menschenrechtsstadt Europas erkoren und ist inzwischen sogar Trägerin des Europapreises. Graz ist auch heute ein Ort der internationalen Begegnung. Etwa 150 verschiedene Sprachen und Dialekte werden hier gesprochen, 17 davon werden sogar im muttersprachlichen Unterricht an Schulen unterrichtet. Um ein Bewusstsein für die Selbstverständlichkeit der kulturellen Vielfalt zu schaffen, werden Kinder schon im Volksschulalter mit den internationalen Wurzeln ihrer (neuen) Heimatstadt vertraut gemacht. Im Rahmen des Integrations-Projektes „Wir sind Graz 2.0“ finden auch in diesem Schuljahr 2015/16 wieder zahlreiche Interkulturelle Stadtführungen statt. Doch was ist eigentlich Interkulturalität? Laut Duden ist diese ein „Bewusstsein, das für die kulturelle, sprachliche oder religiöse Verschiedenheit der Mitglieder einer Gesellschaft besonders sensibilisiert ist und auf den Respekt bzw. die Akzeptanz der Verschiedenheit ausgerichtet ist“. Interkulturalität ist demnach eine Begegnung zwischen den Kulturen. Ethnische und religiöse Herkunftskulturen existieren nicht einfach nebeneinander, sondern dieses Nebeneinander wird durchbrochen. Durch Austausch und Dialog entstehen gegenseitige Kenntnisse über die unbekannte Kultur, was folglich zu gegenseitigem Verständnis und zu mehr Toleranz führt.

An einem Tag um die ganze Welt

Die Volksschulkinder erleben durch den Interkulturellen Stadtrundgang der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus nicht nur eine Reise durch die Geschichte, sondern auch durch die ganze Welt… und das mitten in Graz! Und sie erleben, dass kultureller Austausch in ihrer Stadt schon immer stattgefunden hat und Normalität ist. Selbst während dieser Weltreise befinden sie sich direkt im Austausch. Die Kinder durchwandern die Straßen schulübergreifend und erleben zusammen mit ihren Austauschpartnern bedeutende Orte wie den Südtirolerplatz, das Bad zur Sonne, das erste Grazer Waisenhaus und die Kirche in St. Andrä… Traditionell gibt es am Ende der Reise für alle Kinder Burek beim Griesbäcker. Gemeinsam genießen sie das (un)bekannte Teiggericht vom Balkan und spielen ausgelassen am Griesplatz. Auf diese Weise wird kulturelle Vielfalt gelebt und als kostbarer Schatz wahrgenommen und bleibt nicht nur ein einfaches Schlagwort in der Theorie. Letztendlich stärkt auch eine Weltkarte, auf welcher in jedes Herkunftsland der Schulkinder eine Spielfigur gestellt wird, das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir sind multikulturell! Wir sind multilingual! Und alle sind wir Graz!

V.A.

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Was werden wir heute alles noch erleben?

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Wir suchen auf der Weltkarte unsere Herkunftsländer und markieren diese mit Spielfiguren. Fast alle Kontinente sind vertreten: Die Wurzeln der Kinder führen von Österreich über Bosnien, Kroatien, Schweden, Ägypten, Türkei bis in die Dominikanische Republik.

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Im Bezirk Gries gibt es die wohlverdiente Stärkung: Burek vom Griesbäcker.

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Auf Wiedersehen! Bis zum nächsten Austauschtag! Für heute müssen sich die Schüler der VS Triester und Geidorf schweren Herzens wieder trennen.