Facebook oder doch eher Hatebook? – 5 Gründe warum Facebook kein schöner Ort mehr ist!

Facebook ist in Windeseile ein großer Bestandteil des 21. Jahrhunderts geworden. Eigentlich ist das „Gesichtsbuch“ ja eine feine Sache. Man kann einfach so mal nachschauen, was aus den alten Klassenkollegen aus der Volksschule geworden ist, mit den Leuten aus dem Urlaub in Kontakt bleiben und seine privatesten Momente mit seinen Mitmenschen teilen. Aber wann haben viele eigentlich damit begonnen, dieses Medium völlig falsch zu nutzen?

  1. HASS

Seit einiger Zeit muss ich leider vermehrt feststellen, dass Facebook zu einer Art „gesetzlosen Zone“ mutiert ist. Einige Postings und Fotos werden mit Kommentaren überhäuft, die von Hass getränkt sind – grundlosem Hass. Shitstorms stehen leider oft an der Tagesordnung. Wahllos wird ausgeschrieben, was nicht ausgesprochen werden möchte, denn schreiben ist ja viel einfacher, als die direkte, persönliche Konfrontation. Konsequenzen gibt es dafür keine.

  1. ANONYMITÄT

Man versteckt sich hinter der angeblichen „Anonymität“, die einem das Internet bietet – meiner Meinung nach ein Fluch und ein Segen zugleich. Sicher hat die Anonymität ihre Vorteile, aber sich anonym im Internet zu bewegen heißt nicht, dass z.B. Menschenrechte ihre Gültigkeit verlieren. Es scheint aber, dass das die momentan gängige Meinung ist.

  1. BELEIDIGUNGEN

„Ich darf meine Meinung sagen, egal ob sie dir passt oder nicht!“ – Unter vielen Posts findet man Beleidigungen, Beschimpfungen, verletzende Aussagen. Ich frage mich beim Lesen immer wieder nur: Warum? Hinter jedem Posting steckt ein Mensch, das ist etwas, was anscheinend schlichtweg vergessen wird. Sicher darf jeder seine eigene Meinung haben, aber auf Facebook vertauscht man „eine Meinung haben“ gern mit „bloßen Beleidigungen“. Wenn jeder, bevor er auf „kommentieren“ drückt, überlegt, ob das angebracht und vor allem objektiv ist, wäre Facebook ein freundlicherer Ort.

  1. RASSISMUS

Rassismus wird auf Facebook auf einem ganz neuen Level ausgeübt. Jeder darf schreiben, was er will und Meinungen teilen, für die es im realen Leben womöglich rechtliche Folgen gäbe. Ob „Scheiß Ausländer, geht’s zurück in euer Land“ oder „Sind ja sowieso alles Kriminelle, diese Ausländer“ findet man alles, was das Rassistenherz begehrt und man kann den Kommentar melden so oft man will – er bleibt wie ein Rotweinfleck am weißen Hemd Facebooks kleben.

  1. CYBERMOBBING

Der letzte, aber fast wichtigste Punkt ist Cybermobbing. Dass das Wort überhaupt existiert, ist womöglich schon die größte Schande. Wie oben schon aufgelistet, ist die Kombination aus Hass, Anonymität und Beleidigungen das Werkzeug des Cybermobbers. Man ist als Opfer diesen virtuellen Attacken quasi ausgeliefert. Die Todesfälle aufgrund dessen werden gerne unter den Teppich gekehrt.

Natürlich gibt es auch User, die sich von diesen 5 Punkten völlig distanzieren und diese sollte man sich als Vorbild nehmen. Wenn wir uns alle kurz unserer Menschlichkeit bewusst werden, bevor wir Facebook oder jegliche andere Internetplattform öffnen, kann es so etwas in Zukunft nicht mehr geben. Für solche Zwecke gibt es das Human Rights Festival, welches klar ein Zeichen für Menschenrechte und gegen Rassismus setzt und uns wieder ins Gedächtnis rufen will, dass wir alle am Ende des Tages nur Menschen sind!

Wenn du Opfer von Cybermobbing bist, gibt es hier Unterstützung:

https://www.saferinternet.at/cyber-mobbing/

http://www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/index.php?id=77

Sarah Zwanzger

Sarah Zwanzger, geb. 10.12.1993, besucht zurzeit das Kolleg für Messe- und Eventmanagement. Neben der Mitarbeit beim Human Rights Festival, ist sie auch als Bandmanagerin beim SPH Bandcontest tätig und verfasst nebenbei ihre Bachelorarbeit in Musikwissenschaft.

In Kooperation mit:

Österreichische Gesellschaft für politische