Angenommen Milan M. (Pseudonym) verlässt mit seiner Familie seine Heimat Bosnien und zieht nach Feldbach. Dort findet er einen Arbeitsplatz in einer kleinen Firma. M. ist bereits seit 6 Jahren in Österreich. Doch wie erlebt er seine neue Heimat? Fühlt er sich wohl? Was bedeutet eigentlich Heimat für M. und vor allem; ist Feldbach mittlerweile zu einem Teil davon geworden?
Diese Fragen beschäftigten die Lehrlinge der LBS Feldbach. Sie möchten mehr erfahren über die „neuen“ BügergInnen ihrer Region. Über all die Menschen, die teilweise anders gekleidet sind, anders sprechen oder andere Speisen essen.
„Zwischen zwei Welten“ heißt eine Fotoreise, in der die SchülerInnen diese Fragen im Zuge der Wanderausstellung bearbeiten. Während des Arbeitsprozesses besuchte Landesrätin Bettina Vollath die Jugendlichen. Bettina Vollath freute sich über das Engagement der SchülerInnen und ergänzte noch einen Punkt, um das Projekt abzurunden. „Es ist wichtig, nicht nur auf den Migrationshintergrund zu schauen, sondern die neu entstandenen Lebenswelten genauer zu betrachten“, so Vollath. Nicht die Unterschiede seien wichtig, sondern die Frage, wie aus Zuwanderrung ein gemeinsamer Mehrwert für alle entstehen könne. Die Devise ist, sich auf das „Neue“ einzulassen. Respektvolle Neugierde und Offenheit anstatt vorgefertigte Stereotype und Klischees. Hier kommt die Charta des Zusammenlebens ins Spiel. Die Inhalte der Charta, vor allem die Kernbotschaft unserem Gegenüber stets auf Augenhöhe zu begegnen, sollen auf das eigene Leben übersetzt und gelebt werden.
Ein zweites Projekt hat zum Ziel, die kulinarische Vielfalt in der Steiermark zu zeigen. Die SchülerInnen machen in diesem Rahmen eine Tour durch die verschiedensten Restaurants in Feldbach und interviewen die BetreiberInnen zu ihren Gerichten. So entsteht eine bunte Speisekarte – eine Vielfalt der Farben und Genüsse.
Wir freuen uns über die großartigen Beiträge der LBS Felbach und möchten uns ganz herzlich bei den SchülerInnen, bei Dirketor Peter Friedl, der Klassenlehrerin Anna Reiß sowie Bettina Vollath und ihrem Team für die tolle Zusammenarbeit bedanken. „Die Jugendlichen sind wichtige MultiplikatorInnen der Charta in unserer Gesellschaft. Das freut uns ganz besonders und ist ein wichtiger Mehrwert der Jugendwanderausstellung“, erklären Bettina Ramp und Margarita Kastanara.