Lesen Sie mehr…Problemfall Jugend?

Für viele Jugendliche ist Gewalt das einzige Mittel, um Probleme zu lösen. Dies tun sie nicht, weil sie Gewalt für gut befinden, sondern weil sie oft keine anderen Möglichkeiten sehen und kennen. Konflikte gehören zum Alltag, auch in der Schule. Der Umgang mit Konflikten ist für Jugendliche eine Herausforderung. Nicht der Konflikt ist das „Problem“, sondern die Art und Weise, wie damit umgegangen wird. Das Repertoire Konflikte zu lösen beläuft sich oft auf zwei Möglichkeiten: schreien und schlagen. Die Herausforderung liegt dabei, die Handlungsmöglichkeiten zu erweitern und konstruktive Konfliktlösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

Die Möglichkeiten sind vielfältig – eine davon ist die Streitschlichtung.

Konfliktvermittlung zwischen SchülerInnen ist eine Alternative zur disziplinarischen und hierarchischen Konfliktlösung unter Erwachsenen und zielt darauf ab, Konflikte einvernehmlich zu lösen. Jugendliche erhalten die notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, bei Konflikten zu vermitteln. Der Grundgedanke dabei ist die Vorstellung, dass Jugendliche viele Konflikte am besten untereinander regeln können. Voraussetzung ist, dass Erwachsene den Jugendlichen zutrauen, ihre Konflikte selbst und eigenverantwortlich zu lösen und ihnen dafür auch den nötigen Raum lassen. Die StreitschlichterInnenqualifizierung ist darauf ausgerichtet, die Problemlösungskompetenzen der jeweiligen SchülerInnen zu fördern. StreitschlichterInnen sollen zwischen gleichaltrigen StreitpartnerInnen vermitteln, indem diese eine für beide Seiten akzeptable Konfliktlösung finden, ohne die Lösung vorzugeben. Die große Herausforderung für StreitschlichterInnnen ist dabei, die Konfliktparteien zu einer eigenverantwortlichen, selbständigen und mitunter auch kreativen Lösung zu führen. Das Projekt ist ein Beitrag zur Entwicklung einer Konfliktkultur und einer strukturierten, konstruktiven Konfliktvermittlung an Schulen. Der Vorteil liegt darin, dass Jugendliche von Gleichaltrigen besser, schneller und direkter lernen. Ausgehend von einem positiven Konfliktbegriff und der Betrachtung, dass Konflikte als etwas ganz „Normales“ im Zusammenleben anzusehen sind, bietet das Projekt eine Chance zur Entwicklung und zur Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/bruckmuerzzuschlag/muerzzuschlag/3132180/jugendarbeit-gegen-rassismus-gewalt.story