Bei der alljährlichen Abschlussveranstaltung des Obersteirischen Jugendprojektfonds – im Jahr 2012 im BG Leoben neu – präsentierten die Gruppen Ausschnitte aus ihren Projekten. Die Presse betitelte die Veranstaltung mit „Menschenrechte im Fokus“.
Ganz unter diesem Motto und dem Aspekt der soziokulturellen Vielfalt gestaltete sich die Veranstaltung sowohl für die jungen AkteurInnen als auch für die ZuseherInnen zu einem großen Erfolg.
Als unterstützende Person in diesem Projektverlauf spreche ich den teilnehmenden Projektgruppen meinen großen Respekt aus, und ich bin rückwirkend sehr erfreut, dass sich junge Menschen mit freiwilligem Engagement für eine Sache einsetzen und diese mit solchem Feuereifer umsetzen.
Die Themen und Projektgestaltung der Gruppen spannten einen weiten Bogen. Soziokulturelle Vielfalt wurde zum Überthema dieser Antragsrunde. So zeigte sich auf vielfältige und bunte Art und Weise die gestalterische Kreativität der Jugendlichen.
Die Projekte der 10. Antragsrunde:
Die BHAK Bruck an der Mur initiierte und erweiterte ihre Mediationsgruppe „Peers4you –Mediation und Moderation von Klassenratssitzungen“. Die Qualifizierung der SchülerInnen zu StreitschlichterInnen an der Schule zeigte über die Jahre hinweg nachhaltig eine Verbesserung des Schulklimas und ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Gewaltprävention an der Schule.
„Gegenwind“, Music for Human Rights- SchülerInnen der BAKIP Bruck an der Mur arbeiteten in bewährter kreativer und engagierter Weise an dem Thema Rassismus. Sie texteten und komponierten drei Songs, die unter die Haut gingen. In Kooperation mit dem Jugendzentrum in Trofaiach ergab sich die Möglichkeit, die Songs auch in einem Studio aufzunehmen. Songs von Jugendlichen für Jugendliche, die Themen wie Gewalt, Rassismus, Menschenrechte und Demokratie in jugendlicher Art und Weise stärken und zu Gehör bringen.
SchülerInnen des BG/BRG Kapfenberg gestalteten das Theaterstück „Luzifer! A highway to hell“ Höllenspektakel oder europäische Realsatire?“
Anspruchsvolles und Kritisches zur aktuellen Wirtschaftskrise, der Eurokrise und der Schuldenbremse. Verpackt mit jugendlicher Kreativität und Innovation wurde das Stück von Rolf Stemmle umgearbeitet und im Spiel!raum Kapfenberg aufgeführt. Das pointenreiche Theaterstück stellt auch eine augenzwinkernde Spiegelung der politischen Welt der Gegenwart dar und ist zum Teil bitterböse Satire auf unsere heutige Zeit, und wurde von den SchauspielerInnen der Slonisgarde brillant in Szene gesetzt.
„Die Katze aus dem Sack“, die Theaterwerkstatt der 1. Klassen des BG/ BRG Leoben neu, widmete sich Äsops Fabeln nach Gisbert Haefs Sinnsprüchen und fabulierte diese weiter.
Sechs antike Fabelstoffe wurden in die heutige Schülerwirklichkeit übertragen und so in ein aktuelles Fabelgewand mit zeitgenössischem Tragödien-„Chor“ gesteckt.
Brisante Themen wie Mobbing, Ängste, Vorurteile und Leistungsdruck standen im Mittelpunkt. Ausgehend von Gisbert Haefs Sinnsprüchen erarbeiteten die SchülerInnen unter der professionellen Begleitung von Professor Wini Hofer verschiedenste Problemfelder, die die Jugendlichen beschäftigen: Leistungsdruck, Mobbing, Neue Medien wie Facebook, Zivilcourage, Angst und Aggressionen. In einer Schreibwerkstatt entwickelten die SchülerInnen die dramatisierenden Textvorlagen und setzten dies eindrucksvoll auf der Bühne des Leobener Stadttheaters um.
„Weltwirtschaftskrise und Weltuntergang“ war das Thema des Literaturworkshops der SchülerInnen der BHAK Eisenerz, der mit dem Kabarettisten und Schauspieler Rudi Widerhofer durchgeführt wurde.
Gemeinsam und unter professioneller Anleitung des Schauspielers Rudi Widerhofer erarbeiteten die Jugendlichen Texte, die in sozialkritischer Weise die Weltwirtschaftskrise und den nach dem Mayakalender propagierten Weltuntergang am 21.12.2012 unter die Lupe nahmen. Die Arbeit und die Erarbeitung von kritischen Texten zu aktuellen weltpolitischen Themen fördert und fordert den Horizont und hilft Vorurteile abzubauen. In kreativ-künstlerischer Form wurde die Weltwirtschaftskrise auf die Bühne gebracht und von den SchülerInnen aufgearbeitet. Durch das Thema dieses Jahres „KRISE“ wurden viele Aspekte, besonders auch die der „virtuellen Krise“ (jeder kennt sie, hört von ihr, kaum jemand der SchülerInnen spürt sie jedoch) umgesetzt. Ein Dankeschön an unseren langjährigen Projektpartner der HAK Eisenerz, Professor Wolfgang Perndorfer, der den Jugendlichen immer viel Raum und das Vertrauen in eine gelungene Umsetzung gibt.
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/leoben/eisenerz/3014116/literaturworkshop-zeichen-krise.story
Eine Projektgruppe der HAK Eisenerz wurde zu StreitschlicherInnen qualifiziert.
SchülerInnen lernten die Methode „Mediation“ kennen und erarbeiten, wie sie als SchülerInnen mit ihrem neu erworbenen „Koffer“ Konflikte unter SchülerInnen schlichten können. Die Gruppe lernte neue Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Konflikten und verbesserte das Klima in der Klasse und der Schule. Es ist sinnvoll, wenn SchülerInnen Konflikte unter SchülerInnen in Angriff nehmen, da dies allen ein besseres Miteinander bietet. Die Grundsätze der Neutralität und der Vertraulichkeit, die Einhaltung von Gesprächsregeln, keine Lösungen vorzugeben und die Begegnung auf Augenhöhe standen dabei im Vordergrund.
Unter dem Motto: „Suchen-Finden-Erinnern“ fand auch in diesem Jahr wieder das Projekt der HS Eisenerz statt.
Mit dem Lebensmarsch zum Mahnmal am Präbichl soll jährlich auf die Ereignisse des Todesmarsches aufmerksam gemacht werden. Die SchülerInnen der Hauptschule beschäftigten sich mit der Vergangenheit und arbeiteten diese in Form von ZeitzeugInnengesprächen und des Lebensmarschens auf.
„Herausforderung – Klassenklima“ unter diesem Thema arbeiteten die Jugendlichen der BHAK Mürzzuschlag.
Team, Teambuilding und konstruktiver Umgang mit Konflikten standen im Fokus des Jugendprojektes. Die Vielfalt im Klassenraum wird als Chance und Kapital für ein Lernen voneinander gesehen. Das sehr schwach ausgeprägte Wir-Gefühl war der Anlass, mit dem Projekt zu starten. Die Unterschiede und nicht die Gemeinsamkeiten, auf die aufgebaut werden kann, standen im Mittelpunkt. Dank an Herrn Direktor Leitenbauer für sein Engagement.
Musicalaufführung „Cabaret“ der SchülerInnen des BORG Kindberg.
Die zeitgeschichtlichen Auseinandersetzungen mit dem aufkommenden Nationalsozialismus und dem heftiger werdenden Judenhass in Berlin 1929 nahm die Projektgruppe zum Anlass, um diese Thematik in einen kulturellen Kontext zu bringen.
Die SchülerInnen hatten sich deshalb das bekannte Broadway Musical „Cabaret“ für ihr diesjähriges Musical Projekt ausgesucht und gekonnt umgesetzt. Die Aufführungen fanden in der Sporthalle Kindberg statt. Ein besonderer Dank gebührt dabei Herrn Juri Höfler, der die Projektleitung übernahm.
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/bruckmuerzzuschlag/kindberg/2947627/schule-buehne.story
Bei Streetwork Oberes Mürztal ging es um die thematische Auseinandersetzung und die Vorbereitungen zum Festival „Musik und Gewalt“.
Im Rahmen des Musikschwerpunktes legte Streetwork Mitterdorf seinen Fokus auf die Auseinandersetzung mit Gewalt in der Musik sowie deren Erkennen und die kritische Beschäftigung damit. Das Projekt „Musik gegen Gewalt“ fand 2012 bereits zum vierten Mal in Kooperation mit Streetwork Region Oberes Mürztal statt. Die Resonanz war in den vergangenen Jahren sehr positiv, und somit bestand auch in diesem Jahr wieder das Bedürfnis (von Seiten der Jugendlichen), dieses Projekt zu planen und umzusetzen.
Das Projekt beinhaltete zwei Schwerpunkte. Es wurde ein Workshop zum Thema „Musik und Gewalt“ angeboten. Im Zusammenhang damit fand im Sommer als zweiter Schwerpunkt ein Konzert mit gleichnamigem Titel statt.
Beide Schwerpunkte dieses Projektes gründeten auf der Idee und dem Grundsatz einer aktiven Jugendbeteiligung.
Fotoreise_Obersteirischer Jugendprojektfonds