Lesen Sie mehr…Neue Orte junger GrazerInnen

Bettina Roßmann hat im Rahmen ihrer Diplomarbeit über die neue Clubszene in Graz geforscht. Sie erklärt, dass durch die Vereinsgründung viele Vorteile für die BetreiberInnen entstehen. So seien beispielsweise weniger Abgaben zu zahlen und auch weniger Vorlagen einzuhalten, was eine offenere Plattform ermöglicht.

Schritt für Schritt zur Subkultur

Roßmann erzählt von zwei Lagern innerhalb der Grazer Jugend. Einerseits jenes, das Mainstream Locations vorzieht und dort auch viel Geld lässt und andererseits jenes, das keinen Fuß in ein Univiertel-Lokal setzen würde, aber abends trotzdem nicht zuhause bleiben möchte. So formierte sich um die Jahrtausendwende eine kleine Bewegung, die sich ihre eigenen Räume in der Stadt schuf. Roßmann erklärt, dass durch das Kulturhauptstadtjahr Graz 2003 viel Geld in diese alternative Szene floss und somit auch der richtige Nährboden für eine kräftige Subkultur bestand: „So entstanden zuerst das SUB, dann das Spektral, das Veilchen, das Niesenberger und so ging es weiter. Diese Bewegung zeichnete aus, dass sie nicht nur an Party interessiert war, sondern politische und gesellschaftskritische Inhalte durchwegs zentral waren.“

Bettina Roßmann weist aber darauf hin, dass man nicht alle Lokale in einen „Subkultur-Topf“ schmeißen dürfe, sondern dass es sehr viele verschiedene Ausrichtungen gebe. So ist beispielsweise das Wakuum darauf spezialisiert, jungen Rockbands eine Bühne zu bieten, das Niesenberger widmet sich elektronisch experimenteller Musik und die Kunsthure hat ihren Fokus unter anderem auf darstellender Kunst gelegt, wobei es aber stets zu Überschneidungen komme.

So sieht man auch im Bereich der Jugendkultur: Graz ist vielfältig, und das auf vielfältigste Arten und Weisen.

Foto: Dominik Knes

Tatjana Petrović bemalt die Möbel im Vereinslokal

 

Foto: Dominik Knes

Die CunTRA La Kunsthure von außen