Lesen Sie mehr…Die neue Generation der Nazis auf YouTube

Insgesamt sind viele rassistische Argumentationsmuster wieder salonfähig. Durch diese Propaganda wird auch der Stoff für Attentäter wie Anders Breivik in Oslo geliefert. Schleichend erreicht die rechte Bewegung durch ihre Aktionen auch Jugendliche aus der Mitte. Vor allem jene Gruppen, die eher ohne feste Vorstellungen noch auf der Suche nach Werten sind, schließen sich gerne dieser Szene an. Auf den ersten Blick haben sie durch ihr bürgerliches Aussehen die abschreckende Wirkung verloren.

Im Trend der Jugendkulturen wollen sie auch durch Flashmob-Aktionen Aufmerksamkeit gewinnen. Diese Straßenveranstaltungen werden über Handy und Internet organisiert. Die große Gefahr an diesen Aktionen ist die Machtergreifung auf der Straße, es gelingt den OrganisatorInnen auch ein besonders junges Publikum anzusprechen. Die aktionistischen Aufmärsche werden gefilmt, die Videos ins Internet gestellt und von unzähligen Leuten gesehen. In den Kommentaren lesen wir immer begeisterte Rückmeldungen. Johannes Radke und Toralf Staud haben in ihrem neuen Buch „Neue Nazis“ (beim Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2012) die wichtigsten Trends und Entwicklungen zusammengefasst.

Unter regionalen Rockbands steigt auch die inhaltliche Annäherung an rechtsextreme Botschaften. Der geplante Auftritt der Südtiroler Deutschrock-Band „Frei.Wild“ im Mai in der Grazer Stadthalle sorgte bereits im Vorfeld für Proteststimmen. Bedenken zu dieser Band äußert auch René Molnar vom Jugendkulturzentrum Explosiv in Graz: „Diese Band ist nicht der extremen Szene zuzuordnen, will aber mit rechten Inhalten provozieren. Vom Rechtsradikalismus haben sie sich nie klar distanziert. Besonders problematisch sind ihre gewaltverherrlichenden Texte.“ Über ihre ‚patriotischen‘ Texte will die Band ihre nationalistische Gesinnung verbreiten, damit liegt sie klar im Trend der neuen Szene.

Leider müssen wir in Österreich 75 Jahre nach dem Anschluss an Nazideutschland feststellen, dass trotz eines Wiederbetätigungsverbotes die Naziszene nicht tot ist.

 

Weiterführende Links:

http://www.gegenrechts.at/rechtsextremismus-in-osterreich-nach-1945/

http://www.inprekorr.de/341-oest.htm

http://www.gedenkdienst.at/index.php?id=339