Die ARGE Jugend will die Erinnerung an Widerstand und Verfolgung lebendig halten. Die steirischen Gedenkinitiativen versammelten sich deshalb zur Weiterentwicklung.
Seit den 1990er Jahren engagiert sich die ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus in der zeitgeschichtlichen Erinnerungs- und Gedenkarbeit. Die ersten ZeitzeugInnendialoge mit Maria Cäsar und Anton Lesanovsky vermittelten ein Gefühl für die Zeit des 2. Weltkriegs. Zu einem nachhaltigen Projekt entwickelte sich die Forschungsarbeit über die Migration der Grazer Familie Kurzweil während des 2. Weltkriegs. Einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit bildete der Todesmarsch ungarischer Juden und Jüdinnen zu Kriegsende durch die Steiermark. Wir begleiteten die Errichtung der Mahnmäler am Präbichl, in Gleisdorf und in Nitscha. Die einzelnen Initiativen sind gesammelt präsentiert auf der Plattform www.generationendialog-steiermark.at.
Weiterentwicklung der gedruckten und digitalen Gedenklandkarte
Im Dezember 2015 präsentierten wir die Landkarte „Gedenklandschaft Steiermark“. Diese Landkarte versammelt einen Teil der steirischen Gedenkstätten, die an Widerstand und Verfolgung erinnern. Am 9. Juni 2016 kamen die langjährigen PartnerInnen der Gedenkarbeit im Brucker Stadtmuseum zusammen, um die Erinnerungskultur weiterzuentwickeln. Aktuell ist es unser Ziel, die unterschiedlichen Initiativen in die Auslage Europas zu bringen und weit über die Steiermark hinaus bekannt zu machen. Gemeinsam planen wir eine Erinnerungsarbeit im europäischen Sinne.
Gedenkarbeit mit der Jugend planen
Das steirische Netzwerk leistet einen wertvollen Beitrag zur Erinnerung an das „andere Österreich“. Die ersten Mahnmäler an Widerstand und Verfolgung entstanden kurz nach Kriegsende. Danach folgte eine Periode des Stillstandes. Erst vor rund 20 Jahren entschlossen sich steirische Gemeinden zu einem Weg des Erinnerns an die Opfer des Faschismus. Bei der Entwicklung dieser Projekte beteiligten sich auch Jugendliche der einzelnen Gemeinden. Sie ermunterten die BürgerInnen zum Dialog.
Gemeinsam wird die Erinnerungskultur weiterentwickelt. Angebote eines qualitätsvollen Kultur- und Bildungstourismus ergänzen den Besuch der Gedenkstätten. Die Zeitgeschichte als Medium der Demokratie und Menschenrechtsbildung wird mit weiteren Initiativen lebendig gehalten. Aktivitäten zur Naturkunde und zur Kulturgeschichte, sowie die örtlichen Initiativen, wie Museen, Bildungseinrichtungen und Freizeitangebote runden den Besuch ab.
B.R.; V.A.
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