„Ich bin Klavierspieler. Erschießen Sie keine Klavierspieler!“

Diesen unverfrorenen Satz sagte Oberstleutnant Thom Karremans, Kommandant der niederländischen UNO-Truppe in Srebrenica 1995, zum serbischen  General Ratko Mladic, als er ihm die bosnischen Flüchtlinge zur Massenerschießung auslieferte. Mladic prostete damals mit einem Glas Schnaps dem niederländischen Oberstleutnant zu, überreichte ihm noch Geschenke. Ja er bedankte sich sogar vor laufender Kamera für die Auslieferung der Bosnier. Gleich darauf erschossen die serbischen Todesschwadronen rund 8.000 der von Karremans schutzlos ausgelieferten Bosnier! Wir gedenken der Opfer und sind solidarisch mit ihren Angehörigen und Freunden!

Ein wichtiger Tag im Namen der Gerechtigkeit!

Das UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen in Den Haag verurteilte den serbischen General Ratko Mladic, den Massenmörder von Srebrenica, zu einer lebenslangen Haftstrafe. “UNO-Menschenrechtskommissar Said Raad al-Hussein bezeichnete die Verurteilung als monumentalen Sieg für Gerechtigkeit. „Mladic ist der Inbegriff des Bösen und die Verurteilung von Mladic ist der Inbegriff für internationale Gerechtigkeit“, sagte Hussein in Genf”, so ORF online v. 23.11.2017. Allerhöchstes Befremden lösen bei uns die unerträglichen Reaktionen der serbischen Regierung und eines viel zu großen Teils der serbischen Bevölkerung aus, die Mladic in hartnäckiger Verblendung und in völliger charakterlicher Verrottetheit und Vertrotteltheit nach wie vor als Helden feiert! Und das 22 Jahre nach dem größten Kriegsverbrechen in Europa nach 1945, das von der serbischen Armee angezettelt und verübt wurde.

Ratko Mladic zu lebenslanger Hat verurteilt

Thom Karrman: Sinnbild der feigen Verantwortungslosigkeit!

Höchstes Befremden und Scham löst bei uns jedoch auch das eingangs zitierte schändliche Fehlverhalten der damaligen niederländischen UNO-Truppe unter der inferioren Führung von Oberstleutnant Thom Karreman und dessen ebenso charakterlosen Major Robert Franken aus. Beide Offiziere übergaben die unter ihrem Schutz stehenden bosnischen Flüchtlinge KAMPFLOS an Mladics Truppen, die sodann die Massenerschießungen an geschätzten 8.000 Bosniern durchführten. “Ich bin Klavierspieler. Erschießen Sie keine Klavierspieler,” sagte Oberstleutnant Karreman zu Mladic, als er diesem die Bosnier übergab. Thom Karreman wurde danach sogar zum General befördert. Er erhielt für seine unerträgliche Feigheit und Verantwortungslosigkeit in Srebrenica von seiner Regierung einen Orden für seinen inakzeptablen Einsatz in Bosnien verliehen, den die bosnische Öffentlichkeit völlig zu Recht als “Genocidorden” bezeichnete. Srebrenica repräsentiert daher eine Schande für Serbien, eine Schande für die Charakterlosigkeit und Verantwortungslosigkeit der niederländischen UNO-Truppe, deren Befehlshaber leider keine hohen Haftstrafe und keine Degradierung erhalten haben für die unterlassene Hilfeleistung der ihnen zum Schutz anbefohlenen Flüchtlinge. Wir laden ein, die Szene der Auslieferung der bosnischen Flüchtlinge in der ARD-Doku über Srebrenica  ab ca. 20:00 anzusehen, was jedoch starke Nerven verlangt!

ARD Doku über Massenmord in Srebrenica 1995

Serbien 2017: Nichts aus Srebrenica gelernt?

Die Massenerschießungen in den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien sind in Anbetracht der von der Deutschen Wehrmacht zwischen 1941 und 1944 durchgeführten Massenerschießungen an der jugoslawischen Zivilbevölkerung vollkommen unnachvollziehbar. Diese wahnhafte und eiskalte Wiederholung des zuvor als Opfer der Deutschen Wehrmacht erlittenen Unrechts in der späteren Uniform der serbischen Täter scheint nur verstehbar, wenn wir verbohrte Geschichtsblindheit als den kategorischen Imperativ in der serbischen Regierung wie auch bei einem Großteil der heutigen Bevölkerung annehmen. 27 Jahre nach dem von Serbien vom Zaun gebrochenen Krieg, der auch von Kroatiens Warlord Tudjman mit ebensolcher Brutalität geführt wurde, ist es unerhört, dass ein viel zu großer Teil der serbischen Bevölkerung eine ostentativ zur Schau gestellte Sympathie und Solidarität mit Ratko Mladic und anderen serbischen Massenmördern zeigt, anstatt sich in Reue, Demut und Trauer zu üben!

Die USA haben die Kriege in Jugoslawien beendet

Die beiden Kriege im ehemaligen Jugoslawien und damit auch die verübten Massenmorde hat US-Präsident Bill Clinton mit der US-Army und ihren Verbündeten binnen kürzester Zeit beendet. Ihm und dem Mut der von den USA geführten KFOR-Truppen ist es zu danken, dass ein rund achtjähriges Morden, Vergewaltigen und „ethnisches Säubern“ – wie die Erschießungen oft verniedlicht werden – binnen kürzester Zeit beendet worden sind. Bill Clinton, Chefverhandler Richard Holbrooke, den mutigen NATO-Generälen und KFOR-Soldaten sowie dem UNO-Kriegstribunal in Den Haag wollen wir im Namen der Opfer und im Namen der Gerechtigkeit danken, dass sie ihre Verantwortung gegenüber den Opfern der Kriege in Ex-Jugoslawien vorbildlich wahrgenommen haben.

Christian Ehetreiber