„Musterschüler Österreich – mit 402.323 Arbeitslosen?“

Manche Euphemismen – Verniedlichungen und Schönfärbereien – sind Ausdruck von inakzeptablem Zynismus. Einer davon ist das permanente Schönreden der Rekordarbeitslosigkeit durch die ressortzuständigen Minister Rudolf Hundsdorfer und Reinhold Mitterlehner! Freilich ist es wahr, dass Österreich innerhalb der EU-28 stets im EUROSTAT-Medaillenrang mit den vergleichsweise wenigsten Arbeitslosen rangiert. Doch was nützt dieser Hinweis den aktuell 402.323 Jobsuchenden? Die Arbeitslosigkeit in Österreich steigt seit 26 Monaten durchgehend, und es ist längst kein Ende dieses Anstiegs in Sicht!

http://oesterreich.orf.at/stories/2639399/

Erich K., 50 Jahre, seit 7 Jahren arbeitslos

Gegen Euphemisierungen von Arbeitslosigkeit und Armut sind Widerspruch und gewaltfreier Widerstand die allererste BürgerInnenpflicht, EU-weit! Beate Pichler widmete in der Kleinen Zeitung vom 6.4.2014 dem langzeitarbeitslosen LKW-Fahrer Erich K. ein berührendes und aufrüttelndes Porträt. Aufgrund von Epilepsie verlor Erich K. seinen Job und ist seit 7 Jahren – unterbrochen nur durch Gelegenheitsjobs – ohne Erwerbsarbeit. Erich K. ist einer von bundesweit 402.323 Menschen ohne bezahlte Erwerbsarbeit und einer von rund 26 Millionen in der EU!

http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/wirtschaft/3595949/erich-50-402-323-arbeitslosen.story

EU und Nationalstaaten: Bitte jetzt aufwachen aus der neoliberalen Verblendung!

Es ist jetzt allerhöchste Eisenbahn, dass die EU und die Nationalstaaten endlich aufwachen und einen dringend notwendigen Kurswechsel von ihrem ruinösen neoliberalen Wirtschafts- und Politikmodell vornehmen, welches seit Jahrzehnten die Massenarbeitslosigkeit und die Rekordverschuldung zwecks Bedienen von Gier- und Profitinteressen einer oligarchischen Clique vorantreibt. Die Massenarbeitslosigkeit trifft Jung und Alt gleichermaßen, wie die Statistik zur EU-Jugendarbeitslosigkeit zeigt: Über 23% arbeitslose junge Menschen unter 25 Jahren sind im EU-Schnitt ohne Job, über 50% sind es in den südlichen EU-Staaten!

http://www.tageblatt.lu/nachrichten/welt/story/10296943

Ein europäischer Marshallplan für Vollbeschäftigung und soziale Sicherheit

Wir brauchen einen neuen europäischen Marshall-Plan für Vollbeschäftigung und soziale Sicherheit in ganz Europa, dessen mittelfristiges Ziel die Überwindung von Arbeitslosigkeit und Armut durch kluge Anwendung aller verfügbaren Instrumente ist: von Arbeitszeitverkürzung über Vermögensbesteuerung, Qualifizierungsoffensiven bis zum Ausbau des 2. Arbeitsmarktes. Wenn das nicht bald gelingt, droht der EU der tiefe Fall in jenen Abgrund, in den sie ein Österreicher zwischen 1933 und 1945 beinahe gestürzt hätte und der in zwölf Jahren den zig-millionenfachen Tod bewirkte. Die Massenarbeitslosigkeit ist jener Treibstoff, den Rechtsextreme und andere Fundamentalisten stets erfolgreich einsetzen, um die Herrschaft zu übernehmen. Wer also das Friedensprojekt Europa erhalten will, der wird nun alles dransetzen müssen, um die Arbeitslosigkeit in wenigen Jahren auf eine max. kurzzeitige, mit guter sozialer Absicherung (z.B. europaweites Grundeinkommen von zumindest Euro 1.000,– und niedrigschwelliger Zugang zu Qualifizierung und Bildung) versehene und konstant unter 3% befindliche Quote an arbeitslosen Menschen zu verringern. Also bitte keine EU-Olivenöl-Kännchendebatten-, Gurkenkrümmungskasperliaden und Glühbirnen-Initiativen mehr, sondern endlich den EU-Marshallplan für Vollbeschäftigung und ausreichende soziale Sicherheit für alle UnionsbürgerInnen und im EU-Raum lebenden Menschen sofort starten! Rechtsextreme und andere verrückte Fundamentalisten werden uns dazu nur noch sehr kurz Zeit lassen! Christian E.

Links:

http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/wirtschaft/3595949/erich-50-402-323-arbeitslosen.story

http://oesterreich.orf.at/stories/2639399/

http://wko.at/statistik/eu/europa-arbeitslosenquoten.pdf

http://www.welt.de/wirtschaft/article124090796/Wie-Europa-unter-der-Massenarbeitslosigkeit-leidet.html

http://kurier.at/wirtschaft/wirtschaftspolitik/erneut-kraeftiger-anstieg-der-arbeitslosigkeit/38.661.557

http://www.brandeins.de/archiv/2014/beobachten/warum-trifft-arbeitslosigkeit-vor-allem-die-jugend.html

http://www.tageblatt.lu/nachrichten/welt/story/10296943