4. Facebook Thementag: Politik und Jugend

„Korruption“, „konservatives System“, „Freunderlwirtschaft“, „Demokratie“, „gegenseitige Niedermache“, „alte, fade Leute“, das fällt vielen Jugendlichen ein, wenn sie an Politik denken. Vertragen sich denn Jugend und Politik überhaupt noch?

Jugend und Politik – zu diesem vermeintlichen Gegensatzpaar startete die ARGE Jugend im Auftrag der ÖGPB (Österreichische Gesellschaft für politische Bildung) einen Dialog mit Jugendlichen, politischen BildnerInnen, PolitikerInnen und politisch Interessierten in Form von Fokusgruppengesprächen und einem Thementag auf Facebook. Ziel der Studie war es, das Spannungsfeld zwischen Jugend und politischer Bildung und Beteiligung zu vermessen und der Frage nachzuspüren, wie man Jugendliche stärker für Politik begeistern kann sowie Vorschläge zu einer gegenseitigen Annäherung zu erarbeiten.

Fakten auf den Tisch!

Insgesamt 37 TeilnehmerInnen beschäftigten sich in drei Fokusgruppengesprächen in Bruck an der Mur am 18.07. und in Graz am 31.7. mit dieser Fragestellung. Bei den Fokusgruppen wurde klar, dass unter den teilnehmenden Jugendlichen ein politisches Bewusstsein existiert sowie Bereitschaft zur Partizipation, aber es müsste sich vorher vieles ändern.

Rege Diskussionen bei den Fokusgruppen

Vor allem leere Versprechungen, fehlende Transparenz und das „alte, eingefahrene System“ bzw. der Mangel an jungen und charismatischen politischen Persönlichkeiten kristallisierten sich dabei ganz klar als Ursachen für den aktuellen Vertrauensverlust in die Politik heraus. Jugendliche wollen mitgestalten und eingebunden werden, dafür benötigt es jedoch einfachere Methoden zur Beteiligung und vor allem auch junge politische Vorbilder.

Um mehr politisches Bewusstsein zu schaffen, empfinden die TeilnehmerInnen als ganz wesentlich, dass politische Bildung und Aufklärung wesentlich früher in den Schulen und im Elternhaus angesetzt und ausgebaut werden müssten. Ebenso wurde gefordert, dass sich Parteien stärker an der Zukunft und weniger an Vergangenem festklammern, um eingefahrene Strukturen und Prozesse überwinden zu können. Vor allem die langgezogenen Reden vieler PolitikerInnen, nicht authentische Auftritte und gegenseitiges „Dreckwäsche“ waschen verschiedener Parteien wirken auf junge Menschen sehr abschreckend. Einhelliger Tenor: Es muss mehr aufeinander zugegangen werden!

Politik(erInnenverdrossen) oder doch parteienverdrossen?

Zusätzlich zu den Fokusgruppengesprächen fand am 10.09.2013 auf der Facebookseite der ARGE Jugend ein Thementag zu Jugend und politische Bildung und Beteiligung statt. Die Bilanz: 12 TeilnehmerInnen, 36 Kommentare und eine spannende und aufschlussreiche Diskussion. Die Diskussionsergebnisse des Thementages deckten sich ziemlich mit jenen der Fokusgruppengespräche. Es wurde Fragen nachgegangen wie: Werden soziale Netzwerke von Jugendlichen zur Beteiligung genutzt? Wie greifbar ist Parteipolitik? Was will man mit Partizipatioon erreichen? Was ist die Aufgabe der politischen Bildung und wie muss diese angelegt werden? Die spannende Diskussion ist nachzulesen unter https://www.facebook.com/argejugend.

Vielen Dank der ÖGPB für die Unterstützung dieses Projekts.

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B.A.